Das Besondere an der Kategorie der Gravelbikes ist: An sich ist es nicht nur EINE Kategorie. Es ist die Rad gewordene Vielseitigkeit. Auf einem Checkpoint, unserer Interpretation eines modernen, vielseitigen Gravelbikes, entscheidest alleine du als Fahrer, in welcher Weise das Rad bewegt wird. Die Spanne der Möglichkeiten reicht dabei vom Einsatz des Gravel-Bikes als ideales Pendlerrad über die Nutzung als Reiserad bis hin zum Rennrad-Ersatz.
Dem Kind einen Rahmen geben
Wo sich andere Radsportdisziplinen – etwa Mountainbike oder Rennrad – in immer weitere Unterkategorien verzweigen, da rollt das Gravelbike stoisch weiter. Unbeeindruckt von fast allem, was vor dem Vorderrad auftaucht. Sei es Asphalt oder Schotter, Wurzeln oder Steinplatten – für das Gravel kein Problem.
Herzstück dafür ist ein Rahmen, der sich schon auf den ersten Blick als vielseitig erweist: Wahlweise in Carbon (mit IsoSpeed-Dämpfung) oder Aluminium erhältlich, fallen sofort die zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten am Hauptrahmen und der Gabel auf. Bis zu drei Flaschenhalter im Rahmendreieck. Eine Aufnahme für eine Tasche auf dem Oberrohr, Montagepunkte für Gabeltaschen mit Fork Cages und sogar Ösen für die Gepäckträger-Anbringung. So lässt sich das Rad nach persönlichen Vorlieben und gegebenen Anforderungen bestücken: Taschen für die Reise, Flaschen für das Rennen. Oder Gepäckträger für den Weg ins nächste Meeting.
Über Geometrie-Feinheiten zum Wunschrad
Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass die Vielseitigkeit auch in der Geometrie des Rahmens versteckt liegt – und natürlich in der Reifenfreiheit. Bis zu 42 mm breite Pneus vertragen sämtliche Checkpoint-Modelle. Das wirft im fahrfertigen Zustand bei Unwissenden rasch die Frage auf: Ist das ein Rennrad mit Mountainbike-Reifen oder ein Mountainbike mit Rennrad-Lenker? Die Antwort, natürlich: Weder noch!
Beim Blick auf die Winkelmaße, den Radstand und überhaupt die Rahmenproportionen zeigt sich, das Checkpoint will vor allem eins: nach vorne. Der Sonne entgegen. Und nicht so sehr um die Ecke, wie man es womöglich von Cyclocross- bzw. Querfeldein-Rädern kennt. Es hat nicht die Agilität eines reinrassigen Rennrads, weder im Antritt noch bei den Lenkimpulsen. Dafür begleitet dich das Checkpoint in aller Seelenruhe mit hoher Spurtreue und mit hoher Effizienz durch epische Landschaften. «Schuld» daran trägt ein etwas flacherer Lenkwinkel, der für Stabilität und Laufruhe am Vorderrad sorgt. Auch Heck und Hauptrahmen sind eine Spur länger als bei beim Rennrad. Das verschiebt die Charakteristik des Checkpoint weg von nervös und hin zu ausgeglichen. Selbst wenn der Weg sich verschmälert und feiner Schotter plötzlich ruppigen Wurzeln weicht.
Alles eine Frage der Ausstattung
Außerdem unterscheidet sich beim Checkpoint auch die Ausstattung von der klassischer Rennräder. Positioniert irgendwo zwischen Mountainbike-Hardtail und Rennrad finden sich Anbauteile aus beiden Welten: Gravelbikes mit Einfach-Antrieben verfügen meist über breitbandige, fein abgestufte Mountainbike-Kassetten. Modelle mit Zweifach-Antrieben setzen auf solide Gruppen von Shimano 105 oder SRAM. Zudem gibt es speziell konizipierte Gravel-Komponenten. Als Beispiel kann hier die Shimano GRX-Gruppe gelten.
In unseren Breitengraden – und dabei schließen wir deutsche Mittelgebirge genauso mit ein wie schweizerische Voralpenzüge wie den Jura – können die Auffahrten auf Forstwegen steil ausfallen. Sehr steil bisweilen. Und dann, wenn die Auffahrt zur Rampe wird, stellt sich unweigerlich die Frage nach der richtigen Übersetzung.
Klar, Einfach-Antriebe sind leicht. Die Wartung des Umwerfers fällt weg, die Bandbreite der Kassetten ist enorm und das Bike sieht edel und aufgeräumt aus. Dennoch gibt es Situationen, in denen sich die Beine freuen, wenn zusätzlich zur großen, breit gespreizten MTB-Kassette auch vorne noch ein kleines Kettenblatt zur Verfügung steht. Deshalb verfügen sämtliche Checkpoint-Modelle über eine Umwerferaufnahme. Damit du dein Checkpoint gemäß deinen Vorlieben, der Topographie deiner Hausrunde und deinem Trainingszustand aus- oder umrüsten kannst.
Schließ‘ einfach kurz die Augen und versetze dich in den Sattel: Vor dir steigt die Forststraße stetig an. Windet sich durch den Wald und wird immer steiler. Und auch wenn sich die Beine angesichts der fordernden Steigung nicht unbedingt danach anfühlen – Mitteleuropa ist ein Gravel-Paradies!
Du willst wissen, worauf du beim Graveln zudem achten solltest? Klicke hier
About the Author: Andi Lipp
Andi Lipp hat einen starken Hang zum Mountainbike. Er mag Trails. Und Trails. Graveln mag er auch. Wegen der Stollenreifen. Er wohnt im bayerischen Oberland, rund 50 Kilometer südlich von München und ist daher in der Region häufig auf einem Fuel EX, einem Slash oder auch mal einem Rail anzutreffen. Letzteres auch im Winter – als Zubringer für entlegene Skitouren. Seit 2018 unterstützt uns Andi mit seiner Agentur Tanne 9 auf dem deutschsprachigen Markt.