Oftmals führen bescheidene Anfänge zu etwas Großem – und beim Gravel-Racing ist das nicht anders. Einige der ikonischsten Gravel-Races der Welt begannen vor weniger als 20 Jahren mit einer recht übersichtlichen Anzahl an Teilnehmer:innen. Mittlerweile haben sie sich zu Events mit mehreren tausend Personen aus der ganzen Welt entwickelt.
Was aber ist Gravel-Racing? Und wie kannst du dich optimal auf dein erstes Rennen vorbereiten? Im Grunde bedeutet Gravel-Racing, Rennen auf Schotterpisten, Forst- und Feldwegen und auf einem breiten Spektrum an befestigten und unbefestigten Straßen zu fahren. Die Bedingungen können anspruchsvoll sein, aber viele Rennen können in verschiedenen Distanzen – von 30 km bis hin zu Hunderten von Kilometern – absolviert werden, sodass für alle etwas dabei ist. Aber ganz gleich, ob du lieber kurze Strecken oder die Langstreckenvariante bevorzugst, Gravelrennen bringen tolle Menschen in herrlichen Landschaften zusammen und sind eine wahrlich einzigartige Erfahrung. Der Einstieg ist weniger kompliziert als du denken magst, aber etwas Planung ist schon erforderlich. Damit du voller Selbstvertrauen an die Startlinie gehen kannst, zeigen wir dir, welche Ausrüstung du benötigst, wie du das richtige Rennen findest, was du am Renntag alles dabei haben solltest und was dich bei deinem ersten Gravelrennen erwartet.
Was du benötigst
1. Dein Bike
Klar, es gibt viele Teilnehmer:innen, die mit hochwertigen Gravelbikes, wie etwa dem Trek Checkpoint, an den Start gehen, aber wahrscheinlich besitzt du bereits ein Fahrrad, das für den Einstieg in die Welt des Gravel-Racing geeignet ist. Ein Hardtail-Mountainbike, ein Citybike oder ein Rennrad mit großer Reifenfreiheit reicht für deine ersten Gravelschritte. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du in ein spezifisches Gravelbike investieren willst. Um herauszufinden, ob dein Fahrrad der Herausforderung gewachsen ist, solltest du damit vorher einige Schotterstraßen und Feldwege in deiner Gegend erkunden.
2. Das perfekte Kit
Ganz gleich, ob du dich eher zur Lycra-Fraktion zählst oder du ein locker sitzendes Kit bevorzugst, dein Trikot und deine Shorts sollten atmungsaktiv sein, Feuchtigkeit wirksam abführen und sich auch auf langen Strecken angenehm tragen lassen. Musst du dein Werkzeug und etwas Verpflegung transportieren, können ein paar Taschen nicht schaden.
Wenn du ein etwas enger anliegendes Kit suchst, sind die Bontrager Trägershorts und das Bontrager Radtrikot eine gute Wahl für deine Gravelabenteuer. Denjenigen, die es etwas legerer mögen, legen wir die lockere Shorts und Shirts ans Herz.
3. Komfortabler Sattel
Egal, ob dein Gravelrennen relativ kurze 40 km oder epische 250 km lang ist, dein Allerwertester wird es dir danken, wenn du dir bei der Wahl deines Sattels Zeit nimmst. Da kein Hinterteil dem anderen gleicht, empfehlen wir dir, bei deinem lokalen Trek-Händler vorbeizuschauen, dich von einer Fachperson beraten zu lassen und den perfekten Sattel für dein erstes Gravelrennen vor Ort auszuwählen. Wenn du keine Möglichkeit hast, einen Trek-Laden aufzusuchen, kannst du mithilfe des Trek-Sattelfinders die Optionen eingrenzen und den richtigen für deine Ansprüche finden.
4. Flüssigkeitsversorgung
Die ausreichende Versorgung mit Wasser kann über den Erfolg des Gravelrennens mitentscheiden. In der Regel decken Gravelrennen viel mehr „unsupported“ (also nicht unterstützte) Kilometer ab als Straßen- oder Mountainbike-Rennen. Daher ist es wichtig, genug Wasser mitzuführen, um vor allem bei sehr trockenen und herausfordernden Bedingungen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen. Decke dich mit einer Flasche für jeden Flaschenhalter an deinem Bike und einer Flasche für die Trikottasche ein.
5. Ernährung
Im Alltag reicht es dann zu essen, wenn man hungrig ist. Bei einem Rennen aber kann eine unzureichende Kalorienzufuhr zum gefürchteten Hungerast führen. Um zu verhindern, dass du ohne Leistungsreserven dastehst, empfehlen wir dir, während des Rennens mindestens jede Stunde etwas zu dir zu nehmen. Einfache Snacks wie Bananen, Müsliriegel, Gels oder Chews helfen dir, deinen Energiehaushalt zu regeln.
6. Werkzeuge
Auch bei unterstützten Rennen wirst du manchmal 20 oder 30 km lange Abschnitte ohne Versorgungsstation vorfinden, sodass du nicht nur deine eigenen Werkzeuge dabei haben solltest, sondern auch den Umgang mit ihnen beherrschen solltest. Wir empfehlen ein Pannenkit, zwei Schläuche, ein Multitool und eine Handpumpe, um dir längere Schiebepassagen zu ersparen.
Wähle dein Rennen
Die Entscheidung, welches dein erstes Rennen sein soll, hängt natürlich von deinen Ansprüchen ab. Berücksichtige deine bisherige Erfahrung, deine Erwartung und deine Ziele für das Rennen. Hast du bereits Rennraderfahrung und bist mit anderen Rennformaten (wie etwa Radmarathons) vertraut, oder ist der Radsport komplettes Neuland für dich? Willst du erst einmal in die Welt der Gravelrennen reinschnuppern, oder hoffst du, neue Meilensteine zu erreichen? Gibt es Rennen in deiner Gegend, oder musst du einen längeren Anfahrtsweg auf dich nehmen?
Alle diese Faktoren solltest du bei der Wahl deines ersten Rennens berücksichtigen. Bei deiner Entscheidung, wie lang das Rennen sein soll, darfst du nicht vergessen, dass ein Schotterkilometer nicht mit einem Straßenkilometer gleichzusetzen ist.
Zeit fürs Training
Nachdem du dich für das Rennen deiner Wahl registriert hast, ist es an der Zeit, dich darauf vorzubereiten. Du kennst deinen Körper natürlich am besten. Daher kannst du den folgenden Plan an deine individuellen Gegebenheiten anpassen. Bist du dir nicht sicher, ob du der Herausforderung körperlich gewachsen bist, solltest du dich vorher unbedingt an deinen Arzt wenden.
1. Plane dein Trainingsprogramm
Ziel deines Trainings sollte es sein, 90 % der Renndistanz regelmäßig schaffen zu können. Wenn du bei einem 80-km-Rennen an den Start gehen willst, du während des Trainings nach 30 km aber normalerweise schlappmachst, solltest du dich in den Wochen vor dem Event langsam bis auf 70 km steigern. Das könnte folgendermaßen aussehen: Alterniere in den ersten zwei Wochen zwischen 30 und 40 km langen Einheiten und in der dritten und vierten Woche zwischen 30 und 50 km langen Ausfahrten. Versuche schließlich, in der fünften Woche am Montag 50 km, am Mittwoch 30 km, am Freitag 15 km und am Wochenende 70 km zu fahren. Wenn du danach noch genug im Tank hast, kannst du dich am folgenden Wochenende an die vollen 80 km wagen.
Gönne dir zwischen den Einheiten Ruhe und sei geduldig. Ausdauer baut man nicht in ein paar Tagen auf. Starte also einige Monate vor dem Rennen mit dem Training.
2. Tapetenwechsel
Aus Zeitgründen wirst du unter der Woche wahrscheinlich immer dieselbe Trainingsstrecke abfahren. Das ist gut, um Kondition zu bolzen, hilft aber weniger, dein Bike-Handling in steilem Terrain und auf losem Untergrund zu verbessern. Darum solltest du versuchen, so oft wie möglich auf unterschiedlichen Untergründen zu fahren – und dabei vor allem auf Schotter und unbefestigten Wegen. Wenn du in der Lage bist, dein Bike in anspruchsvollem Gelände zu beherrschen, brauchst du dich am Renntag eigentlich vor nichts fürchten.
3. Berg und Tal
Studiere den Streckenverlauf deines Rennens, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viele Anstiege es zu erklimmen gilt. Nimm dir vor dem Rennen ausreichend Zeit, um auf Anstiegen mit unterschiedlichen Steigungsgraden deine Kondition für lange Kletterpartien auf losem Untergrund zu verbessern. Das gleiche gilt für den Weg runter: Übe auf steilen Abfahrten mit lockerem Untergrund die wichtigsten Skills (wie etwa die richtige Kurventechnik).
Bereit für den großen Tag?
1. Die Nacht vor dem Rennen
Du magst versucht sein, kurzfristig noch irgendetwas zu ändern. Wir empfehlen dir aber, deinen gewöhnlichen Ablauf vor dem Rennen beizubehalten. Iss ein gesundes Abendessen und check dein Bike noch einmal gründlich durch: Prüfe Reifen und Bremsen, schmiere deine Kette und schalte durch alle Gänge. Leg dir deine Werkzeuge, dein Kit und deine Verpflegung bereit, damit du am Morgen des Rennens, wenn sich deine Nervosität meldet, nicht darum kümmern musst. Vergiss auf keinen Fall deinen Helm – und gegebenenfalls deine Glückssocken.
2. Am Morgen des Rennens
Begib dich nach einem gesunden Frühstück zum Startbereich. Hol deine Startnummer ab und lass dir von den Organisatoren alle erforderlichen Details erklären, bevor du zur Startlinie rollst.
3. Das Rennen
Der Spaß beginnt. Gravel-Racing unterscheidet sich von den meisten anderen Radsportarten. Es wird Momente geben, in denen du mit einer motivierenden Gruppe unterwegs bist. Und es wird Momente geben, in denen du weit und breit niemand anderen siehst. In der Gruppe ist es leicht, seine Energie und Motivation aufrechtzuerhalten. Oftmals sind es die einsamen Momente, welche die größte Herausforderung darstellen. Setze dir daher kleine Ziele, wie etwa das Erreichen der nächsten Weggabelung oder das Bezwingen des nächsten Anstiegs, und würdige das Erreichen dieser Ziele. Das hilft, dir vor allem in schwierigen Situationen eine positive Einstellung zu bewahren.
4. Zeit zum Feiern
Nach der Zieleinfahrt wartet wahrscheinlich eine riesige Party auf dich. Erfreue dich an den Zielen, die du erreicht hast, und die Herausforderungen, die du gemeistert hast. Feiere dich und deinen Erfolg ausgiebig. Jetzt, wo du weißt, was dich erwartet, liegt es an dir, ob du dich an dein erstes Gravelrennen wagst oder nicht. Suche ein Rennen, das deinen Ansprüchen entspricht, melde dich an und erfahre am eigenen Leib, was die Faszination Gravel-Racing ausmacht.
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