- Ratgeber
- 25 März, 2021
- Steffi Marth
Ratgeber: So gelingen deine Aufnahmen beim Biken Unscharfe, überbelichtete, abgeschnittene Fotos und wackelige Videos, die in einer Auflösung aufgenommen sind, welche fast jeden Arbeitsspeicher überfordern. Kommt dir das bekannt vor? Wenn ja, dann erfährst du in diesem Blog, wie du das Problem geschickt löst.
Man ist gefühlt auf der genialsten Bike Tour überhaupt und macht unterwegs ein paar Erinnerungsfotos für sich selbst oder dreht ein Video zum Teilen auf Social Media. Zurück in der heimischen Stube stellt man dann ab und an fest, dass nicht ein einziges Erinnerungsstück vorzeigbar ist. Das ist ärgerlich, aber die gute Nachricht ist: Das muss nicht sein!
Format
Die einfache, aber doch wichtige Frage, ob hochkant oder quer, ist leicht zu beantworten. Zudem gilt sie für Fotos und Videos gleichermaßen. Hochkant eignet sich besser für Social Media (weil ein Handy nun einmal vertikale Maße hat). Für alles, was man eher am Rechner bzw. Laptop anschaut, an die Wand hängen, oder ins Fotoalbum kleben möchte, sollte man lieber Querformat verwenden.
Mobiltelefon oder GoPro
Die Vorteile beim Mobiltelefon sind ein schneller Zugriff, eine einfache Bedienung und die Bearbeitung ohne zusätzliche Apps. Eine GoPro erlaubt mehr Einstellungen (Perspektive, Auslöseverfahren, Dateigröße, Belichtung, etc.) und bietet ein breiteres Spektrum an Montagemöglichkeiten. Dazu später mehr. Fotos und Videos aus der Fahrerperspektive (POV) kann man nur mit der GoPro (oder einer anderen Action Cam) machen. Der Nachteil ist, dass sich viele von den Möglichkeiten der GoPro überfordert fühlen und sich schwer damit tun, die Daten danach zu verarbeiten. Es bedarf etwas an Erfahrung bei der Einstellung, beim Filmen und dem zudem notwendigen Bearbeitungsprogramm bzw. der App.
Licht
Einer der wichtigsten Faktoren, um ein Foto gut aussehen zu lassen, ist das Licht sowie der Umgang mit den Lichtverhältnissen. Wenn die Sonne tief steht (Morgen- oder Abendsonne) sehen Fotos immer am besten aus. Die Farben sind dann schöner und die Schatten fallen nicht so hart. Da können Fotos gegen oder mit dem Licht schön aussehen. Wenn die Mittagssonne gerade von oben kommt, ist es wesentlich schwieriger gegen das Licht zu fotografieren. Die Bilder sind dann relativ schnell überbelichtet. GoPro-Videos sehen hingegen bei praller Sonneneinstrahlung am besten aus.
Tipp! Man kann sich aus GoPro-Videos auch qualitativ sehr gute Fotos ziehen und hat unendlich viele Möglichkeiten den richtigen Moment zu wählen und festzuhalten. Mit der GoPro-App ist das ganz einfach.
Framing
Mountainbike-Fotos können schnell langweilig aussehen, wenn die Action nicht passt. Auch wenn man keine Stunts wie Brandon Semenuk draufhat, kann man ein cooles Action-Bild machen. Am besten sucht man sich eine schöne Kurve oder einen eher technischen Teil mit Wurzeln und Steinen. Dazu muss nicht zwingend schnell gefahren werden, um schnell auszusehen. Oft ist da weniger mehr (im Gegensatz zum Video). Am besten positioniert sich der Fotograf etwas schräg neben dem Trail. So erhält man den besten Winkel. Fotos von hinten sehen selten gut aus und frontal ist auch schwierig. Außerdem sollte der Fahrer bzw. die Fahrerin nicht ganz mittig im Bild sein.
Tipp! Manchmal hilft auch ein etwas verschwommener Vordergrund, um ein Bild interessanter zu gestalten.
Dateigröße
Bei GoPro-Aufnahmen machen viele den Fehler eine zu hohe Auflösung zu wählen. Wenn man nicht gerade einen Hollywood-Film drehen möchte, reichen 1440 Pixel und 30 fps (Frames per Second) völlig aus. Wer auf Slowmotion steht, kann auch mal 60 fps verwenden. Wenn ihr eine höhere Pixelrate oder 60 fps nehmt, dauert der Download von der Kamera auf euer Handy eher lange und ihr müsst immer mit riesigen Dateien arbeiten. So wird eure Speicherkarte schneller voll und ihr könnt weniger filmen.
Tipp! Vermeidet GoPro-Videos, die länger als 1min sind. Macht lieber viele kürzere Videos, denn die kann man besser verarbeiten. Die Dateien längerer Videos sind größer und ihr müsst am Ende sehr viel schneiden. Die GoPro-Einstellungen erlauben es auch, Videos automatisch nach einigen Sekunden zu stoppen.
Bearbeitung
Die wenigstens Fotos und Videos kann man im RAW-Format verwenden. Für Handyfotos braucht man kein zusätzliches Programm, sondern meist reichen die voreingestellten Regler im Foto-Programm aus. Dies ist vor allem bei neueren iPhones der Fall. Ich schraube meist die Farben. Kontrast, Brillanz, Helligkeit und Lebendigkeit etwas hoch und füge eine leichte Vignette hinzu.
Videos sind etwas aufwändiger, denn man muss sie oft zuschneiden, um gesehen zu werden. Das kann man direkt mit der GoPro-App machen, oder man lädt sich eine zusätzliche App (wie bspw. Splice, InShot etc.) aufs Telefon. Man kann Videos natürlich auch am Rechner schneiden, aber das würde ich nur für Querformat Videos vorschlagen. Hochformat-Videos sollte man am Handy machen.
Mounts
Euer Mobiltelefon könnt ihr natürlich nur in der Hand halten. Finger weg vom Selfie-Stick, der ist eine wenig peinlich.
Die schönsten GoPro-Videos und Fotos bekommt man immer noch mit dem Chestymount, also dem Brustgurt. Hier kann man die GoPro horizontal, aber auch vertikal anbringen. Wichtig ist das Anpassen des Winkels. Die GoPro muss ziemlich nach oben zeigen, denn während der Fahrt ist man recht geduckt.
Tipp! Versuche es mal mit der vertikalen Variante. So bekommst du viel mehr vom Bike mit in den Frame als bei einer horizontalen Einstellung.
Eine Befestigung auf dem Helm würde ich nur für Vollvisierhelme empfehlen. Auf einem Halbschalenhelm wackelt die Kamera zu sehr. Generell gesehen, ist der Winkel schwierig, da wenig vom Fahrer selbst gefilmt wird. Lediglich mit der 360°-Kamera kann das cool aussehen. 360°-Kameras sind aber eher etwas für technik-affine Biker. Wenn man weiß, wie man die Cam bedient, kann man sehr coole Resultate erzielen. Für den Anfang reicht eine normale GoPro auf alle Fälle aus.
About the Author: Steffi Marth
Steffi Marth´s Mission ist jede Sekunde im Leben voll auszunutzen. Die Profi-Mountainbikerin aus der Nähe von Dresden liebt Herausforderungen aller Art, sei es Rennen zu fahren, neue Sportarten auszuprobieren oder abenteuerliche Reisen anzutreten. Ihre Karriere auf zwei Rädern begann als zwölfjährige auf dem BMX Rad und ging über MTB Fourcross langsam zu größeren Bergen und rasantem Downhill. Seit vielen Jahren gibt sie ihre Erfahrungen in diversen Fahrtechnik Kursen weiter und liebt es ihre Passion dabei mit anderen zu teilen.