In diesem Ratgeber soll es darum gehen, wie die Schaltung an einem Rennrad funktioniert und wie und wann man am besten schaltet. Indem du schaltest, steuerst du den Umwerfer und das Schaltwerk deines Fahrrads, welche wiederum die Kette auf den Kettenblättern und den Ritzeln bewegen. In dem Video und in der nachstehenden Anleitung konzentrieren wir uns auf den Schaltvorgang mit integrierten Schalthebeln, dem geläufigsten Typen an modernen Rennrädern. Diese Hebel kombinieren sowohl Schalt- als auch Bremshebel.
Linke Hand – steuert den Umwerfer und schaltet zwischen den Kettenblättern
Der linke Schalthebel betätigt den Umwerfer, mit dem die Kette an den Kettenblättern der Kurbel bewegt wird. Das Schalten mit der linken Hand führt zu großen Übersetzungssprüngen und ist vor allem auf Anstiegen oder Abfahrten hilfreich.
Wird der komplette linke Schalthebel nach innen gedrückt, schiebt der Umwerfer die Kette auf ein größeres Kettenblatt und damit in einen schwereren Gang. Ein schwererer Gang erfordert mehr Anstrengung, dafür legt das Rad pro Pedaltritt aber eine größere Strecke zurück. Wird nur der kleine innere Schalthebel nach innen gedrückt, schiebt der Umwerfer die Kette auf ein kleineres Kettenblatt und damit in einen leichteren Gang. Das sorgt zwar für einen geringeren Tretwiderstand, allerdings legst du dann pro Umdrehung eine kürze Strecke zurück bzw. fährst langsamer.
Auf Anstiegen wählst du am besten das kleinere Kettenblatt bzw. den leichtesten Gang. Auf Abfahrten kannst du die Kette auf das größte Kettenblatt bzw. den schwersten Gang schalten.
Rechte Hand – steuert das Schaltwerk und schaltet zwischen den Ritzeln
Mit dem rechten Schalthebel betätigst du das Schaltwerk und schaltest die Kette auf den Ritzeln der Kassette. Hinten an der Kassette sind die kleineren Ritzel die anstrengenderen, dafür aber schnelleren Gänge, während die größeren Ritzel die leichteren, dafür aber langsameren Gänge sind. Das bedeutet also, dass dieselbe Schaltbewegung am linken und am rechten Schalthebel zu einem entgegengesetzten Resultat führt.
Wird der komplette rechte Schalthebel nach innen gedrückt, schiebt das Schaltwerk die Kette auf ein größeres Ritzel und damit in einen leichteren Gang. Wird der kleine innere Schalthebel nach innen gedrückt, wird die Kette auf ein kleineres Ritzel bewegt und ein anstrengenderer aber schnellerer Gang eingelegt.
So vermeidest du eine schräg laufende Kette
Du solltest unbedingt vermeiden, mit komplett entgegengesetzten Gängen zu fahren, wie etwa schwierigster Gang vorn am Kettenblatt und leichtester Gang hinten am Ritzel. Dies führt dazu, dass die Kette zwischen Kurbel und Kassette in einem Winkel verläuft, anstatt in einer mehr oder weniger geraden Linie. Dieser Schräglauf hat eine starke Belastung der Kette zur Folge und führt häufig zum Schleifen der Kette am Umwerfer und zu störenden Geräuschen. Eine schräg laufende Kette beansprucht den Schaltmechanismus unnötig.
So findest du die beste Gangkombination
Die beste Gangkombination ist abhängig von deiner persönlichen Präferenz. Traue dich, mit deiner Schaltung herumzuexperimentieren, um die für dich angenehmste und effizienteste Trittfrequenz (oder „Kadenz“) zu finden.
Das Schalten deines Umwerfers (mit der linken Hand) resultiert in merklich spürbaren Übersetzungssprüngen, während das Schalten deines Schaltwerks (mit der rechten Hand) kleine Übersetzungssprünge nach sich zieht. Mit etwas Übung wirst du schnell merken, dass das Schalten der Kettenblätter (vorne) für große Übersetzungssprünge auf heftigen Anstiegen bzw. Abfahrten hilfreich ist, während das Schalten der Ritzel (hinten) eine gute Feinabstimmung der Übersetzung ermöglicht, um deine optimale Trittfrequenz zu finden.
Für gewöhnlich empfinden die meisten Fahrer eine Trittfrequenz von 90 Pedalumdrehungen pro Minute als effizient und angenehm. Eine langsamere Trittfrequenz kann sehr mühselig sein, und bei einer schnelleren Trittfrequenz hat man oftmals das Gefühl, wie verrückt in die Pedale zu treten, ohne wirklich voranzukommen. Wenn du Interesse daran hast, deine Trittfrequenz zu messen, ist für viele Fahrradcomputer oder Apps ein entsprechender Sensor erhältlich. Das Messen deiner Kadenz mit einem Sensor kann dir dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für einen Gangwechsel zu finden.
Profitipp: Beim Schalten runter vom Gas!
Um schalten zu können, musst du in die Pedale treten. Allerdings funktioniert die Schaltung am besten (und ist auch am geschmeidigsten), wenn du den Druck auf die Pedale reduzierst. Zu viel Druck auf den Pedale führt zu einem eher unsanften, ruckartigen Schaltvorgang. Das ist vor allem wichtig am Berg, wo du bereits vor dem Anstieg stets in einen leichteren Gang schalten solltest. Und wenn du mal mitten am Berg in einen leichteren Gang schalten musst, versuche den Druck auf die Pedale während des Schaltvorgangs zu verringern.
Wenn du bei diesem Thema noch etwas Hilfe und Rat gebrauchen könntest, wende dich einfach an einen Trek-Händler in deiner Nähe. Er hilft dir gerne, das Beste aus deinem Bike herauszuholen.
Außerdem erfährst du hier, wie du beim Radfahren Taubheitsgefühle in den Händen vermeiden kannst.
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