Ratgeber: Wie wartet man sein E-Bike richtig? Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, dein E-MTB in Bestform zu halten

Ratgeber: Wie wartet man sein E-Bike richtig? Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, dein E-MTB in Bestform zu halten

Das Material wird beim E-Mountainbiken definitiv nicht geschont, denn mit der Motorenunterstützung schafft man größere Runden und mehr Höhenmeter. Kein Wunder also, dass die die Bremsbeläge wie die Butter in der Sonne schmelzen, Ketten im Zeitraffer verschleißen und die Reifen ihr Profil in Rekordgeschwindigkeit verlieren. Zudem ist das E-MTB ein Sportgerät mit komplexer Mechanik und Elektronik. Für eine einwandfreie Funktion bei intensiver Nutzung ist daher ein sorgsamer Umgang, Pflege und Wartung notwendig. Bei komplexen Problemen oder Software-Updates hilft der Fachhändler gerne und kompetent weiter, doch einige Handgriffe kann man auch selbst erledigen. Hier kommen die wichtigsten Handgriffe für die Heim-Werkstatt:

Reinigung – da strahlt das E-Bike Herz!

Erfahrene Biker reinigen das E-Bike gleich nach Rückkehr von einer Tour. So trocknet der grobe Schmutz nicht ein und lässt sich leichter entfernen. Das E-Bike mit Wasser, Bürste und Schlauch von grobem Schmutz befreien, der Feinschliff folgt dann mit Schwamm und Eimer. Beim Verwenden von Hochdruckreinigern ist Vorsicht geboten: Je höher der Druck, desto größer muss der Abstand zum Bike (und dem Motor) sein. Der harte Wasserstrahl dringt in Dichtungen und Lager ein. Deshalb den Strahl nie direkt auf Tretlagerwelle, Kontakte oder Steckerverbindungen richten.

Es Läuft wie geschmiert!

Wenn der Antrieb gereinigt und geölt ist, läuft das E-Bike wieder geschmeidig. Für die Reinigung der Ritzel am besten einen alten Lappen nehmen. Fortgeschrittene nehmen das Hinterrad raus und putzen zwischen den einzelnen Ritzeln. So kann Schmutz und Öl-Rückstände einfach entfernt werden.

Auch die Kette wird mit einem Lappen oder einer Bürste gesäubert. Anschliessend die Kette rotieren lassen und tropfenweise Öl auf die Kettenglieder geben. Dasselbe gilt für das Kettenblatt und die Wechsel-Röllchen. Hier lässt Schmutz einfach mit einem spitzen Gegenstand entfernen.

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Bremsen – mit Sicherheit mehr Fahrspass!

Beim Reinigen der Bremsbeläge immer kontrollieren, ob noch genügend Belag vorhanden ist. Achtung: Es gilt Bremsbeläge von Öl und Fett fernzuhalten. Die Beläge sollten mindestens einen Millimeter dick sein, im Zweifelsfall besser die Bremsbeläge wechseln. E-Bikes benötigen durch das schwerere Gewicht mehr Bremsleistung und es muss deshalb regelmässiger Beläge gewechselt werden.

Federn leicht gemacht.

Bei Dämpfer und Federgabel ist Sauberkeit im Bereich Staubdichtung das A und O. Mit einem sauberen Tuch entfernt man Staub und Schmutz.

Keine Schraube locker!

Es lohnt sich in regelmässigen Abständen die Schrauben am Bike nach zu ziehen. Durch Vibrationen und Erschütterungen können sich diese lösen.

Der Akku – dein Freund und Helfer.

Bei integrierten Akkus unbedingt darauf achten, dass sich unter der Abdeckung keine Nässe ansammelt. Bevor der Akku nach dem Putzen erneut eingesetzt wird, müssen die Kontaktstellen unbedingt trocken sein, um einen Kurzschluss zu verhindern. Die Akkus sollten trocken bei Raumtemperatur (ca. 15–20 °C) gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte dabei vermieden werden. Bei längeren Lagerzeiten sollte der Akku idealerweise 30–60 % geladen sein. Auch das Laden des Akkus erfolgt im Idealfall bei Zimmertemperatur.

Lade-Port, der Energiespender!

Bei der Reinigung des Bikes sollte darauf geachtet werden, dass die Abdeckungen des On-Board-Lade-Ports geschlossen sind. Kommt doch einmal Wasser rein, sollte der Akku entfernt werden, die Feuchtigkeit abgetupft werden und das Bike in der Sonne getrocknet gelassen werden. Grundsätzlich sind die Bikes spritzwasserfest gedichtet. Es empfiehlt sich allerdings, die Kontakte einmal im Jahr mit Kontaktfett (im Elektronik-Zubehörhandel erhältlich) zu pflegen.

Tuning – nein danke!

Tuning ist nicht nur illegal, sondern senkt auch die Lebensdauer des Motors bedeutend. Zudem können Garantieansprüche bei getunten Motoren nicht mehr geltend gemacht werden und auch der Versicherungsschutz ist nicht mehr gewährleistet. Wer mit getunten E-Bikes im öffentlichen Verkehr, oder im Wald unterwegs ist, der muss sich darüber im Klaren sein: Neben technischen Problemen, kann dies auch schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Ein weiterer Grund, weshalb man auf Tuning verzichten sollte, liegt im Respekt gegenüber anderen Trailnutzern und den Trails selbst. Zwist und Beschädigungen müssen nicht sein. Fair Trail lautet das Motto. Um eine nachhaltige Trailnutzung (für alle) zu garantieren, sollte man daher auf Tuning verzichten.

Fotos: Balz Weber

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About the Author: Nathalie Schneitter

Nathalie Schneitter kann auf eine erfolgreiche Karriere im XC-Weltcup zurückblicken. Ein Weltcup-Sieg in Champery und Medaillen bei internationalen Titelkämpfen stehen dabei ebenso in ihrem Palmarés wie zahlreiche Schweizer Meistertitel. 2019 kürte sie sich zur ersten E-MTB-Weltmeisterin der Geschichte. Nathalie ist jedoch nicht nur auf dem MTB anzutreffen, sondern auch auf dem Rennrad und Gravelbike. Kein Wunder also, dass ihr Storytelling neben Reisen auch Tipps und Tricks für die verschiedenen Disziplinen umfasst.