Ausblick auf das Jahr 2021: Eine Stellungnahme Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr haben sich viele Dinge verändert. 

Ausblick auf das Jahr 2021: Eine Stellungnahme Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr haben sich viele Dinge verändert. 

Die mit der Situation verbundenen allgemeinen Beschränkungen erlauben kaum langfristige und sichere Planungen, ganz gleich in welchem Bereich und in welcher Branche. Die Herausforderungen, die es dabei zu meistern gilt, sind zahlreich und ihre Facetten stets individuell und vielfältig. Und sie erfordern Verständnis, auch von der Branche. Das Thema Fahrrad hat in den vergangenen Monaten einen enormen Interessenzuwachs erfahren. Warum die Nachfrage nur teilweise direkt bedient werden kann, dem geht dieser Text nach.

Das Frühjahr 2020 verlief eher verhalten. Seither stieg die Nachfrage nach Fahrrädern und Zubehör jedoch kontinuierlich an. Der anhaltende Bikeboom bringt seither für die gesamte Branche einige Herausforderungen mit sich. Wir haben bisher mehr Fahrräder ausgeliefert als je zuvor und konnten so noch mehr Menschen zu einem Fahrrad verhelfen – wenngleich auch nicht in dem Ausmaß, wie wir es uns wünschen würden.

Konnten Händler bisher nach einer platzierten Vororder unter dem Jahr weitere Bestellungen platzieren und so ihren Bedarf anhand der Nachfrage ausrichten, so gestaltet sich dies in diesem Jahr schwieriger. Dies hat verschiedene Gründe.

1. Produktion

Modelljahre werden mehrere Monate im Voraus geplant, um bei der Einführung ausreichende Verfügbarkeiten garantieren zu können. Dies gilt sowohl für Fahrräder wie auch für alle anderen Produkte. Bei Modellen, die über mehrerer Modelljahre laufen, werden die Komponenten angepasst. Neue Modelle werden von Grund auf geplant.

Seit Einsetzen des Bikebooms gestaltet sich dieser Ablauf zunehmend schwieriger. Zwar montieren wir fast alle unserer Räder für den europäischen Markt in unserem Werk in Hartmannsdorf (Deutschland) vor, losgelöst von etablierten Lieferketten sind wir dadurch jedoch nicht. Auch wir beziehen einen Teil unserer Produkte aus Asien, von Rahmen über Schaltgruppen bis hin zu Federelementen. Wir sind also nicht nur auf unsere eigenen Produktionsstätten und Zulieferer angewiesen, sondern auch auf jene, externer Hersteller.

Im Frühjahr 2020 gab es durch offizielle Massnahmen und Vorgaben infolge der Corona-Krise zu ersten Einschränkungen in den Produktionsstätten in Asien. Diese führten zu ersten Lieferverzögerungen. Der Lockdown in Europa hat die Lage seinerzeit weiter verschärft, da auch unsere Produktionsstätten hierzulande von Einschränkungen betroffen waren. Seither haben nicht nur wir, sondern auch die Zulieferer versucht, sich der Situation anzupassen. Allerdings gestaltet sich dieser Prozess schwierig. Infolge des Bikebooms und der damit einhergehenden enormen Nachfragesteigerung bedarf es in den Produktionsstätten gesteigerter Kapazitäten. In jedem Bereich.

Wir arbeiten seit mehreren Monaten hart daran, der Nachfrage gerecht zu werden. Doch allein mit der gesteigerten Nachfrage und der damit verbundenen Kapazitätsanforderungen ist die aktuelle Situation nicht zu erklären.

2. Frachtverkehr

Ein weiterer Aspekt ist auf den Wandel im weltweiten Warentransport zurückzuführen. Kosten und Dauer sind seit vergangenem Jahr gestiegen. Während sich die Preise für Luftfracht um ein Vielfaches erhöht haben, wurde auch der Versand auf dem Seeweg ein x-faches teurer als vor 2020. Seitens Trek verzichten wir bereits seit einiger Zeit weitgehend auf Luftfracht.

Hinzu kommen Pandemie-bedingte Einschränkungen, die zu Transportverzögerungen führen können. Als Beispiel kann hier auf das Löschen von Ladungen in europäischen Häfen verwiesen werden, die derzeit in anderem Umfang stattfinden, als vor Beginn der Pandemie.

3. Handel

Für unsere Händler haben die genannten Punkte zur Folge, dass sie ihre Vororder im vergangenen Herbst wesentlich detaillierter als bisher gestalten mussten. Wir arbeiten seit jeher eng mit unseren Händlern zusammen. Im vergangenen Jahr haben wir diese Kooperation seitens Trek nochmals verstärkt. Das Abschneiden im SAZ-Lieferantenranking ist das Ergebnis dieser Bemühungen.

Eine enge Zusammenarbeit mit unseren Händlern ist uns nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu unseren Kunden wichtig. Je mehr wir unseren Händlern ein guter Partner sein können, desto mehr profitieren unsere Kunden. Und das nicht nur in normalen Zeiten.

Wir haben versucht, unseren Händlern durch eine enge Betreuung bei der Platzierung ihrer Vororder eine gewisse Planungssicherheit für das Jahr zu bieten. Dass es unter den gegebenen Voraussetzungen in manchen Fällen dennoch zu Lieferverzögerungen kommt, lässt sich leider nicht ausschliessen. Unabhängig der Vororder, können unsere Händler auch unter dem Jahr Bestellungen platzieren. Doch auch in diesem Fall richtet sich die Lieferzeit am Produktionszyklus und der Lieferkette aus. Sollte ein Händler also ein bestimmtes Modell vorgeordert, erhalten und verkauft haben, so kann er auf dieses Modell eine neue Bestellung aufgeben, je nach Bedarf und Nachfrage, muss allerdings mit einer entsprechenden Wartezeit rechnen. Je nach Modell kann diese derzeit mehrere Monate betragen.

4. Preisanpassungen

Durch die gestiegene Nachfrage hat sich der Druck auf Produktions- und Lieferketten stark erhöht. Die Folge sind verlängerte Produktions- und Lieferzeiten. Trotz der damit einhergehenden gestiegenen Frachtkosten und Preiserhöhungen seitens der Zulieferer, haben wir uns bisher mit eigenen Preisanpassungen zurückgehalten. Mit Blick auf die kommenden Monate sind wir jedoch zu Änderungen gezwungen und haben die Preise für unsere Fahrräder daher angepasst. Wir haben die Erhöhungen auf ein Minimum beschränkt und beabsichtigen, dass die Anpassungen den restlichen Zeitraum des Modelljahres 2021 abdecken.

Wir sind uns bewusst, dass die hier geschilderten Aspekte auf Seiten einiger Händler und Kunden alles andere als Freude hervorrufen. Dennoch sind wir mit Blick auf die Zukunft optimistisch. Wünsche werden bedient, obschon dies momentan etwas Zeit in Anspruch nimmt und Verständnis erfordert. Auch von uns. Anpassungen von Lieferketten usw. benötigen schlichtweg Zeit, ganz gleich, ob in einer Krisensituation, oder nicht. Wir sind uns daher sicher, dass sich die Situation beruhigen wird und Angebot und Nachfrage wieder reguliert bedient werden können. Wir sind uns zudem sicher, dass mehr Menschen als bisher Freude am Radfahren haben werden. Dauerhaft. Und egal, in welchem Terrain.

Update 29. März 2021

In den vergangenen Tagen wurde der Suez-Kanal durch das auf Grund gelaufene Frachtschiff «Ever Given». Der daraus resultierende Rückstau führt zu temporären Verzögerungen in der Lieferkette.

 

Update 01.07.2021

Durch die vorübergehende Schließung des Hafens in Shenzhen (China) sowie einiger Werke in Asien, in denen einige unserer Zulieferer produzieren, kommt es zu temporären Verzögerungen in der Lieferkette, welche die Produktion unserer Bikes in unseren Werken in Waterloo und Hartmannsdorf beeinträchtigen.

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