Trek 100: Warum ich 100 Meilen fahren will (und du vielleicht auch) Erfahre, warum ein Mann seine erste 100-Meilen-Tour fahren möchte

Trek 100: Warum ich 100 Meilen fahren will (und du vielleicht auch) Erfahre, warum ein Mann seine erste 100-Meilen-Tour fahren möchte

„Hallo. Ich bin Louis. Ich bin ein (kürzlich entlassener) Sportredakteur auf der Suche nach neuen Karrierechancen.“

Im Jahr 2020 schrieb ich eine abgewandelte Version dieser drei Sätze über einen Zeitraum von sechs Monaten in Dutzende von E-Mails, die oft einfach unbeantwortet blieben. Seit sieben Monaten bin ich nun als Content Creator und Coordinator für den Trek Race Shop hier bei Trek verantwortlich, aber das Muskelgedächtnis hat meine Finger noch nicht ganz verlassen. Die Wörter sprudeln immer noch aus mir heraus.

Doch dazu gleich mehr. Viel wichtiger ist, dass ich einer dieser Trottel bin, die eine 100-Meilen-Tour (160 Kilometer) mit dem Fahrrad fahren wollen. Und da ich meinen Lebensunterhalt damit verdiene, Worte ins Internet zu stellen, habe ich beschlossen, meine Erfahrungen diesem Weg dorthin schriftlich festzuhalten.

„Ich bin einer dieser Trottel, die eine 100-Meilen-Tour mit dem Fahrrad fahren wollen.“

Normalerweise schreibe ich über die übermenschlichen Athleten, die für von Trek gesponserte Teams fahren, wie dem Familienmensch Elisa Longo Borghini, der vielseitigen und virtuosen Hattie Harnden oder der unvergleichlich entschlossenen Kiran Kumar Raju sowie vielen anderen. Ich – und das kann ich nicht genug betonen – bin jedoch weit davon entfernt, ein ambitionierter Radsportler zu sein. Ich bin ein überaus normaler Kerl, der bis jetzt noch nicht einmal mit Klickpedalen fahren kann. Bisher hatte ich eigentlich immer nur Fahrräder, die mir von anderen überlassen wurden oder ziemlich minderwertig waren. Außerdem wäre es mir nie in den Sinn gekommen, mehr als 50 mühsame Meilen (80 km) zu fahren, da mein Körper relativ schnell an seine Grenzen stößt und irgendwann mehrere Sandwiches sowie ein Nickerchen verlangt hätte.

Hier ist der Plan:

Schritt 1: Die nächsten sechs Wochen für das am 21. August stattfindende Event Trek 100 trainieren. Trek 100 ist eine jährlich durchgeführte Wohltätigkeitsveranstaltung an Treks Hauptsitz in Waterloo, Wisconsin. Bis heute konnten damit über 17,3 Millionen US-Dollar an Spenden für den MACC Fund gesammelt werden, der sich für die Bekämpfung von Kinderkrebs und verwandten Blutkrankheiten engagiert. Eine wirklich großartige Aktion! Unter diesem Link kannst du spenden.

Schritt 2: Über die Erfahrung schreiben – auch über jeden Fehler und jeden Durchhänger. Einerseits, um dich zu inspirieren, für eine gute Sache zu spenden (psst, hier ist nochmal der Link), und andererseits, um dich zu motivieren, dass auch du deine Komfortzone verlässt. Darüber hinaus möchte ich eure Geschichten über Missgeschicke und Triumphe beim Radfahren erzählen. Richtig, das ist ein Gruppenprojekt. Ich werde nicht die einzige Person sein, über die man sich hier lustig machen wird.

Schritt 3: Entspannung finden.

Diese Maschine brachte mich überall hin.

Zum letzten Schritt möchte ich etwas ausholen: Ich lebte in New York City, als ich im April 2020 von meinem letzten Arbeitgeber erst beurlaubt und dann drei Monate später endgültig entlassen wurde. Ich pendelte regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit, aber als ich plötzlich nichts mehr zu tun hatte, fuhr ich mit dem Rad, um aufgestaute Energie und die Angst vor der Pandemie abzubauen.

Die meisten Kilometer habe ich im Prospect Park zurückgelegt, dem anderen großen, von Olmsted entworfenen Park in New York City (der laut Olmsted übrigens schöner ist als der Central Park). Zwischen März und Oktober bin ich den Hügel am nordöstlichen Rand des Prospect Park bestimmt 140 Mal hochgefahren. Der Anstieg ist eher mit einer Bodenschwelle wie mit dem Mont Ventoux zu vergleichen, aber ich habe ihn jedes Mal mit dem nötigen Ehrgeiz in Angriff genommen, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine beruflichen Ziele.

Ich bin diese Schleife immer und immer wieder gefahren, angefangen beim letzten Aufbäumen des Spätwinters, durch die ersten schönen Frühlingstage, den extrem schwülheißen Sommer und schließlich den angenehm kühlen Herbst.

„Ich habe wie wild reingetreten und bin auf meinem mattschwarzen Stahlhaufen im dritten von drei Gängen so schnell ich konnte über den Asphalt geflogen.“

Im Oktober wurde in der Prospect Park Bandshell, einer Konzertmuschel, eine Kunstinstallation angebracht, die in Neonfarben Worte aus dem Gedicht „won’t you celebrate with me“ von Lucille Clifton zitiert:

COME CELEBRATE WITH ME
THAT EVERYDAY SOMETHING HAS
TRIED TO KILL ME AND HAS FAILED

Diese Worte waren an eine Stadt gerichtet, in der fast ununterbrochen Sirenen von Einsatzwagen ertönten und gegen die Rassenungerechtigkeit protestiert wurde. Clifton schrieb das Gedicht 1993, um daran zu erinnern, wie schwarze Frauen tagtäglich kämpfen und durchhalten.

Diese Worte durchbrachen für mich eine Art Trance, die durch kleine Rhythmen wie E-Mails und Pedaltritte hervorgerufen wurde und mich Tag für Tag weitermachen ließen, aber auch einen sich auftürmenden Berg von Stress verdeckten. Sie brachten mich dazu, über die Welt sowie das Leben, das ich die letzten sieben Monate geführt hatte, nachzudenken. Mir kamen die Tränen, denn die Ungewissheit hatte mich sehr belastet. Ich habe wie wild reingetreten und bin auf meinem mattschwarzen Stahlhaufen im dritten von drei Gängen so schnell ich konnte über den Asphalt geflogen.

Warum möchte ich eine so lange Strecke mit dem Fahrrad bewältigen? Für mich stellt es die Krönung eines langen und schwierigen Weges dar. Eine Art Bestätigung, dass ich wieder mit beiden Beinen im Leben stehe und ein neues Kapitel aufgeschlagen habe. Dass ich wieder auf etwas hinarbeite, anstatt nur ziellos in den Tag hineinzuleben.

Ich möchte mich in einem der wenigen flüchtigen Momente des Ausgleichs sonnen, die uns unser unaufhörlich rasendes Leben erlaubt. Ich möchte einen Punkt ans Ende eines Satzes setzen, der viel zu lang geworden ist. Ich möchte die Wunden lecken, die mir der Stress des vergangenen Jahres zugefügt hat, und damit beginnen, das Muskelgedächtnis neu zu programmieren und von Augenblick zu Augenblick leben.

Mit einer 100 Meilen langen Fahrradtour lässt sich wahrscheinlich nicht alles erreichen, aber gemeinsam mit anderen kleinen Schritten – wie sich impfen zu lassen, Freunde wiederzusehen und sich für einen guten Zwecke zu engagieren – kann dies ein echter Fortschritt auf dem Weg zu einer neuen, besseren Normalität sein.

Also! Folgt mir hier auf meiner Reise und erfahrt von Freunden bei Trek, die viel mehr über diese Dinge wissen als ich, viele praktische Informationen über die Vorbereitung auf diese schwierige Aufgabe. Schickt mir eure Geschichten. Oh, und hier nochmal der Link. Vielen Dank für eure Unterstützung.

Ride for hope on August 21

Join Trek and riders around the world on August 21 for the 2021 Trek 100. Register online and ride from Trek headquarters in Waterloo (or ride the route of your choosing on home roads) in support of the MACC Fund and their crucial research to cure childhood cancer.
Register today

About the Author: Louis Bien

Louis Bien is the content creator and coordinator for the Trek Race Shop.

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