- Ratgeber
- 17 September, 2021
- Nathalie Schneitter
Ratgeber: Die richtige Vorbereitung auf den E-MTB-Renntag Wie bei allen anderen Disziplinen auch, gilt es auch bei E-Mountainbike-Wettkämpfen einige wenige Punkte zu beachten, damit der Wettkampf zum Erfolg wird.
Das E-Mountainbike fasst auch im Rennsport immer mehr Fuss. Egal, ob bei der der E-XC-Weltmeisterschaft, der Enduro World Series-E, oder der Breitensport Rennserie «Bosch E-MTB Challenge», es gilt stets: Überall wo man eine Startnummer an den Lenker hängt, fängt die Suche nach Optimierung an.
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete!
Auch wenn die Zeit für Training und die Detaileinstellungen am Bike oft untergeht, ist es ratsam, sich fürs Packen und die Vorbereitungen einen Moment Zeit zu nehmen. Das Packen am Vortag ist nicht nur deshalb ratsam, weil man sich einen Zeitpuffer verschafft, um im Notfall noch reagieren zu können, sollte man etwas vergessen haben. Es ist auch ratsam, da ein kühler Kopf dabei hilft, an wirklich alles zu denken und perfekt vorbereitet zu sein. Ohne Helm und Schuhe sieht man auf dem Rennplatz ganz schön alt aus.
Simpel, aber essentiel – die Batterie!
Simpel, aber gerade deshalb erwähnenswert: Unbedingt die Batterie vollständig laden und die Batterieladung nochmals doppel-checken. Die Anzeige an der Batterie von Bosch gibt Aufschluss darüber, wie stark die Batterie geladen ist. Bei eisig-kalten Temperaturen solltest du darauf achten, die Batterie vor dem Start so lange wie möglich in der Wärme zu lagern. Kälte wirkt sich empfindlich auf den Ladezustand der Batterie aus.
Batterie-Management.
Das Rennen ist erst im Ziel zu Ende! Was wie eine Banalität tönt, ist bei E-Mountainbike-Rennen das A und O. Geht die Batterie nämlich vor der Ziellinie aus, hat man sich regelrecht verpokert. Ist im Ziel noch mehr al 40% Batterie übrig, hat man zu sparsam mit der Zusatz-Power gehaushaltet. Es ist daher ratsam, ein Gefühl zu entwickeln wie viele Kilometer und Höhenmeter man in welcher Unterstützungsstufe mit dem Motor von Bosch eBike Systems bewältigen kann. In steilen Aufstiegen investiert gerne auch mal etwas investieren und in den «Turbo» Modus schalten. In Flachstücken oder bei Transfer-Passagen an Enduro-Rennen kann es gut und gerne auch mal nur der «eMTB-light» Modus sein.
E-MTB Weltmeisterin Nicole Göldi fährt an der E-MTB Schweizermeisterschaft auf Platz 2.
Nathalie Schneitter kämpft sich bei widrigen Bedingungen auf Platz 1.
Auf den letzten Druck!
Im Gegensatz zu allem anderen gilt es, den Luftdruck der Reifen erst kurz vor dem Start nochmals zu kontrollieren. Höhe und Temperatur haben einen entscheidenden Einfluss auf den Luftdruck in den Reifen. Deshalb diesen nicht im warmen Wohnzimmer, sondern unter Wettkampfbedingungen kontrollieren.
Das Systemgewicht.
Das Systemgewicht (Bike, Fahrer und Rucksack) spielt beim E-Bike eine zentrale Rolle. Je leichter das Systemgewicht, desto länger reicht die Batterie. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass sich weniger Gewicht am E-Bike auch negativ auf den Fahrspass auswirkt. Bei E-MTB-Rennen lohnt es sich jedoch, manchmal diesen Trade-Off einzugehen.
Bremsen – Leistung muss her!
Wer Bremst, verliert! So geht der vielzitierte Spruch und jeder Biker weiß, dass er Schwachsinn ist. Dosiertes Bremsen und ein guter Druckpunkt machen den Unterschied. Da das E-MTB jedoch einiges auf die Waage bringt, kann das Upgrade auf 220mm Bremsscheiben Wunder bewirken.
Streckenbesichtigung:
Training macht den Meister! Das gilt auch bei der Streckenbesichtigung von MTB-Rennen – da sind auch E-Mountainbike-Rennen keine Ausnahme. Nur wer die Strecken im Schlaf beherrscht, kann diese auch unter Druck im Renneinsatz meistern. Bei Rennen mit Gegnerkontakt unbedingt auch Linien-Optionen studieren, um andere Fahrer gefahrlos und fair überholen zu können. Bei Passagen, die einen in Angst und Schrecken versetzen, hilft Visualisieren. Kann man eine Passage im Kopf auswendig abfahren, wird der Bewegungsablauf auch in Realität einfacher umgesetzt.
Ernährung VOR dem Rennen
Kohlenhydrate, Fette und Proteine sollten in ausgewogenem Verhältnis aufgenommen werden – Haferflocken mit Nüssen und etwas Magerquark zum Beispiel. Achtung: Ernährung ist ein sehr individuelles Thema.
Ernährung WÄHREND dem Rennen
Stetige Energiezufuhr ist das A und O. Je nach Renndauer alle 30-40min den «Tank nachfüllen». Aber Achtung: Bei Renndauer von über 2.5h nicht zu früh anfangen Zuckergels zu essen. Hochdosierter Zucker braucht viel Wasser, um aufgenommen zu werden. Bei ungenügender Wasserzufuhr, kann zu viel Zucker zu Krämpfen führen.
Bilder: Balz Weber und Christian Eglmeier
About the Author: Nathalie Schneitter
Nathalie Schneitter kann auf eine erfolgreiche Karriere im XC-Weltcup zurückblicken. Ein Weltcup-Sieg in Champery und Medaillen bei internationalen Titelkämpfen stehen dabei ebenso in ihrem Palmarés wie zahlreiche Schweizer Meistertitel. 2019 kürte sie sich zur ersten E-MTB-Weltmeisterin der Geschichte. Nathalie ist jedoch nicht nur auf dem MTB anzutreffen, sondern auch auf dem Rennrad und Gravelbike. Kein Wunder also, dass ihr Storytelling neben Reisen auch Tipps und Tricks für die verschiedenen Disziplinen umfasst.