Dream Big: Dein Ratgeber, um besser zu springen Von Senderella für Senderella 

Dream Big: Dein Ratgeber, um besser zu springen Von Senderella für Senderella 

Jeder kennt diese Problematik. Riesige TableSprünge sind ein Klacks, doch kaum ist ein Loch dazwischen, wird das Ganze zur Mission Impossible. Hierbei spielt uns unsere Vorstellungskraft einen Streich. Doch diese Furcht kann man überlisten. 

Warum wird Mädchen beigebracht, dass es süß ist, sich zu fürchten?

Es ist eigentlich absolut absurd, dass man Mädchen weniger zutraut und mehr beschützt als Jungs, denn bis zum 11. Lebensjahr sind kleine Mädchen physisch und emotional gleichaltrigen Jungs überlegen. Ab der Pubertät wird Mädchen dann jedoch oft beigebracht, dass hübsch auszusehen und perfekt zu sein wichtiger ist als andere Dinge. Tapferkeit kann man lernen und ich bin sehr froh, dass meine Eltern bis zur Pubertät keinen Unterschied zwischen mir und meinen Brüdern gemacht haben. Ich durfte genauso Motocross und GoKart fahren wie meine Brüder. 

Aber wie kann man sich mehr Unerschrockenheit antrainieren und endlich diesen einen Sprung wagen? Mit diesen 5 Tipps kommst du deinem Ziel sicher und erfolgreich näher. 

1. Mut üben

Eleanor Roosevelt sagte einmal diesen fantastischen Satz: „Wage jeden Tag etwas, das dich eigentlich einschüchtert.“ Stecke genauso viel Energie in mutig sein wie du in Furcht verschwendest. Vor allem kleine Mädchen werden oft nicht die Tugenden der „Unerschrockenheit“ oder „Tapferkeit“ beigebracht. Eine gute Methode Mut zu trainieren, ist, jeden Tag 5 kleine Taten von Minitapferkeit zu zeigen, wie zum Beispiel die Spinne in der Küche nach draußen tragen oder seinen inneren Schweinehund zu besiegen. Überträgt man diesen Stolz, den man durch diese kleinen Taten bekommt auf das Fahrradfahren, so fällt es leichter, sich aus der Komfortzone zu wagen. Wage jedes Mal etwas Neues. Erinnere dich an das stolze Gefühl und der Schweinehund wird zum Schoßhund. 

2. Werde dir bewusst was in dir steckt und erschaffe dir eine „Progressionsleiter“, die dich zum Jump-Profi macht

Der richtige Weg gesund Fortschritte zu machen und viel Air-Meilen zu sammeln ist, Schritt für Schritt eine Leiter nach oben zu steigen und keine Sprossen auszulassen. Das heißt, im übertragenen Sinne beim Fahrradfahren, dass man mit Basics anfängt. 

Zuerst lernt man die Technik des Bunny Hops. Nimm dir einen Coach, um vor allem die Grundlagen richtig zu lernen. Üben kannst du dann allein. Nur mit den richtigen Skills kannst du sicher über größere und technischere Sprünge springen und dein Bike kontrollieren. Es ist wichtig, dass du dein Bike kontrollierst und nicht dein Bike dich. 

Wenn du den Bunny Hop richtig beherrschst, kannst du dich an Table-Sprünge wagen und wenn die Technik dann sitzt, an Doubles (Sprünge mit Loch dazwischen). 

Mit der aktiven Absprungtechnik nimmst du zu anfangs die komplette Geschwindigkeit raus und landest auf dem Table-Sprung. Mache diese Übung so lange, bis du sicher mit beiden Reifen gleichzeitig landest. Achte darauf, dass deine Körperposition stabil und selbstbewusst zentral über dem Tretlager steht, vor allem in der Luft. Sollten deine Füße von den Pedalen rutschen, hast du dich zu wenig in die Pedale eingekrallt und bist nicht aktiv abgesprungen, sondern hast dich von der Geschwindigkeit tragen lassen. Hier können sich viele Fehler einschleichen, deswegen ist ein Trainer eine gute Investition. 

Wenn du dich sicher und gut fühlst, übst du das noch 20-30 Mal und erst dann kannst du die nächste Sprosse an deiner Leiter erklimmen. Füge nun immer mehr Geschwindigkeit zu deiner Absprungtechnik hinzu, bis du es bis in die Landung schaffst. 

Werde dir bewusst, was du dir Schritt für Schritt erarbeitet hast und sei stolz darauf. Speichere diese Erfahrung ab und rufe sie immer wieder ab. Ich vergleiche Sprünge miteinander. Habe ich einen ähnlich, großen, steilen, technischen Sprung schon einmal bewältigt? Wie hat es sich angefühlt? Was habe ich gemacht? Und dann werde ich mir bewusst, dass dieser abgespeicherte Sprung aus der Vergangenheit ein positives Gefühl hinterlassen hat. Das Gefühl übertrage ich dann auf die neue Herausforderung. „Sowas in der Art habe ich schon mal geschafft.“ 

Denn nur wenn ich mit einem positiven Selbstbewusstsein an die neue Aufgabe herantrete, wird sie auch erfolgreich sein. 

3. Über deine Ängste reden

Emotionen sind kompliziert. Wenn du dich vor etwas fürchtest, frag dich woher kommen diese Gefühle? Sind sie berechtigt? Spielt mir vielleicht der Hormonhaushalt einen Streich? Ist es vielleicht eher ein Gefühl der Aufregung, Erregung, Spannung? Macht sich mein Körper gerade für die neue Herausforderung bereit?  

Mach dir bewusst, wo du diese Herausforderung auf deinem Weg auf der Leiter einordnen würdest.  

Sprich mit anderen darüber, wie der Sprung ist, wie sich der Absprung anfühlt, kickt er oder trägt er einen schön heraus? Vielleicht kannst du ähnliche Erfahrungen von einer bereits erklimmenden Sprosse hervorrufen und somit die Angst in Aufregung umwandeln. Dieses kribbelnde Magengefühl ist gesund und bereitet uns auf etwas Neues vor. Das lässt uns aufmerksamer werden, wir werden nicht leichtsinnig und können somit unsere Fähigkeiten optimal abrufen.  

Lass dich nicht von der Angst fesseln und werde dir über deine Begabung und was du dir erarbeitet hast klar. Lerne deinen Körper zu steuern und werde dir über alle Gemütszustände bewusster. 

4. Such dir Vorbilder

Es gibt so viele inspirierende Mountainbiker. Dabei muss es kein(e) Sportler(in) sein, es kann auch eine starke Persönlichkeit im Job sein. Seid unterstützend und inspirierend, denn es scheint genug Sonne für all uns Blumen. 

Märchenheld(innen) wie Mulan aus Walt Disney oder Pippi Langstrumpf, die von ihrem Vater mit den Worten „Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar“ erzogen wurden, können in gewisser Weise als Vorbilder dienen. Pippi war es auch, die stets behauptete, dass „auch wenn ich das vorher noch nie probiert habe, glaube ich fest daran, dass ich es schaffen kann.“ Schau dir auf dem MTB ab, wie andere diesen Sprung bewältigen und visualisiere, wie auch du diesen Sprung genauso schaffst.

5. Bleib dran

Sei hartnäckig, verfolge deine Ziele und lass dich nicht durch Rückschläge davon abbringen. Ohne Fleiß kein Preis und harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet. Behalte dein Ziel im Auge und motiviere dich mit deinem bereits gegangenen Weg auf der Leiter. Glaub an dich, es geht nicht immer nach oben. Wer von Gipfel zu Gipfel will, muss wohl oder übel den Weg übers Tal nehmen. Wage dich etwas auszuprobieren, denn wenn du das tust, was alle anderen tun, wirst du das erreichen, was alle anderen erreichen. 

Bevor ich einen Fuß auf das Pedal setze und in die Line droppe, motiviere ich mich selbst mit den Worten: „Kathi, du kannst das!“ Ich richte mich mit diesen energischen Worten auf und atme tief durch. Das hilft mein Selbstbewusstsein zu pushen und ist ein Trick, den ich mir von meiner Mentaltrainerin abgeschaut habe. 

Bilder: Korbinian Blendl und fskugi.com

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About the Author: Kathi Kuypers

Kathi Kuypers ist der professionelle Teenager unter den Trek Gravity Girls und ist für jeden Spaß zu haben. Ihre Freunde beschreiben das bayerische Freeride-Girl als eine Badass-Lady auf ihrem Bike, das sich nicht davor scheut auch mal gegen die Männer auf dem Slopestyle Kurs anzutreten. Sie sitzt jede freie Minute auf dem Bike und ist stets motiviert Neues zu erlernen. Sie ist ein fester Bestandteil der Freeride MTB Szene und fühlt sich in fast allen Disziplinen heimisch.