- Ratgeber
- 26 Oktober, 2021
- Steffi Marth
Ratgeber: Warum ein Fahrtechnikkurs Sinn macht Zugegebenermaßen klingt ein Fahrtechnikkurs nicht gerade nach einer Menge Spaß, sondern eher nach Schulbank drücken, Frontalunterricht und recht wenig Action. Warum solche Kurse aber Sinn machen, erfährst du in diesem Blog.
Der Ruf nach einer Art „Führerschein“ für Mountainbiker wurde in letzter Zeit immer lauter, gerade im Zusammenhang mit Trail-Rules, Shared Trails und nicht zuletzt dem E-Bike Boom, der einige wenig Erfahrene auf den Berg brachte.
„Die Schotterstraße kann jeder runterfahren“ ist ein wahnsinniger Trugschluss. Eine offene Schotterkurve mit Druck fahren ist fast schon Königsklasse, denn wenn es rutscht nicht zu bremsen, sondern eher Gewicht aufs Vorderrad zu bringen, erfordert eine Menge Technik, Übung und ein wenig Mut. All das kann und sollte man in einem geeigneten Kurs trainieren.
Was muss ich beachten?
Man sollte sich einen Kurs heraussuchen, der zum eigenen Level passt. Ich weiß – oft ist es schwierig sich selbst einzuschätzen. Wichtig ist: keine Angst vor dem Trainer oder den anderen Teilnehmern! Oberste Priorität ist immer Sicherheit und alle sollen sich in der Komfortzone bewegen. Deswegen lieber in ein unteres Level gehen, wenn man sich schlecht einschätzen kann oder zu Unsicherheit neigt. Ein guter Trainer findet auch für stärkere Fahrer in einer Gruppe immer eine passende Challenge.
Was muss man mitbringen?
Am besten lernt man Fahrtechnik auf flachen Pedalen. Die Wahl von guter „Bärentatzen“ – Pedalen mit viel Grip und griffigen Schuhen ist dabei essentiell. Ein absolutes No-Go sind Pedale mit Klick auf der einen und Flat auf der anderen Seite. Eine eierlegende Wollmilchsau hat noch nie funktioniert. Knieschoner darf man auf alle Fälle tragen, denn beim Üben kann man schnell mal au der Balance kommen. Außerdem sollte man sich in den Zwischenjahreszeiten etwas dicker anziehen, denn man steht doch relativ viel bei der Theorie. Ganz wichtig ist natürlich Motivation, gute Laune und Mut, auch mal neue Dinge auszuprobieren.
Was ist das richtige Bike zum Üben?
Prinzipiell würde ich dazu raten, mit dem eigenen Bike zu üben, damit man sich voll auf den neuen Input konzentrieren kann und nicht noch mit einem Leihbike umzugehen lernen muss. ABER: viele Teilnehmer haben relativ „alte“, „unangemessen eingestellte“ oder wenig gefederte Mountainbikes. Je nachdem, wo der Kurs stattfindet, kann es Sinn machen ein modernes Bike zu fahren. Mit dem fallen viele Sachen schon von Natur aus leichter. Oft kann man sich direkt in dem Bikepark oder Trailcenter, wo der Kurs stattfindet, direkt ein Bike leihen. (Bsp. Test-A.Trek Rabenberg). Am besten mit dem geliehenen Bike schon vor Kursbeginn eine Runde fahren, sodass man nicht im Kurs noch das Bike einstellen muss.
Wo finde ich den richtigen Kurs für mich?
Inzwischen gibt es sehr viele Fahrtechnik-Schulen und bei der Auswahl würde ich auf erfahrene Trainer achten. Wichtig: Einen Trainer- oder Guide-Schein zu besitzen, bedeutet nicht immer, dass die Person auch wirklich ein guter Trainer/eine gute Trainerin ist. In Deutschland ist meiner Meinung nach die MTB-Academy eine der besten Adressen.
Da der Winter naht und da die meisten Fahrtechnikkurse erst im Frühjahr wieder stattfinden, solltest du dir überlegen, ob du bereits jetzt eigenständig an deinen Skills arbeiten möchtest. Das ist ganz leicht und bereitet dich auf die kommende Saison vor. In diesem Blog erfährst du mehr: Trailskills, die du auf Asphalt üben kannst.
About the Author: Steffi Marth
Steffi Marth´s Mission ist jede Sekunde im Leben voll auszunutzen. Die Profi-Mountainbikerin aus der Nähe von Dresden liebt Herausforderungen aller Art, sei es Rennen zu fahren, neue Sportarten auszuprobieren oder abenteuerliche Reisen anzutreten. Ihre Karriere auf zwei Rädern begann als zwölfjährige auf dem BMX Rad und ging über MTB Fourcross langsam zu größeren Bergen und rasantem Downhill. Seit vielen Jahren gibt sie ihre Erfahrungen in diversen Fahrtechnik Kursen weiter und liebt es ihre Passion dabei mit anderen zu teilen.