Wir finden, Biken sollte wild und ein bisschen unvorhersehbar sein, aber vor allem Spaß machen. Das soll aber nicht heißen, dass die Planung zu kurz kommen sollte. Die richtige Ausrüstung kann den Unterschied ausmachen zwischen der Reparatur einer kleinen Panne in weniger als 5 Minuten und einer 30 km langen Schiebepassage bis nach Hause oder zum nächsten Bikeshop. Welche Ausrüstung solltest du also einpacken, bevor du dich auf den Trail traust?
Nun, das kommt darauf an. Beim Packen für eine Ausfahrt spielen viele Faktoren eine Rolle, und was heute unerlässlich zu sein scheint, könnte morgen absolut überflüssig sein. Die Länge der Ausfahrt, das Wetter, die Bedingungen auf dem Trail, die Flora und Fauna und die Verfügbarkeit von Wasser sind alles Faktoren, die deine Packliste beeinflussen. Wir haben Christina Chappetta (@cchappetta1) von Pinkbike um Tipps gebeten, wie man besser bestimmen kann, was man auf kurzen Ausfahrten und langen Touren dabei haben sollte worauf man getrost verzichten kann.
Es gibt nahezu unendlich viele Faktoren, die auf dem Trail eine Rolle spielen. Zur Vereinfachung haben wir daher Packlisten für kurze schnelle Ausfahrten, ausgedehnte Touren und die Distanzen dazwischen zusammengestellt, damit du stets optimal gerüstet bist.
Must-haves für jede Ausfahrt
Egal, ob du 200 Kilometer durchs Hinterland tourst oder du dich vor der Arbeit kurz auf deiner Hausrunde austobst, diese Dinge solltest du auf jeder Fahrt dabei haben.
1. Eine volle Trinkflasche
Es sollte selbstverständlich sein, dass du auf jeder Ausfahrt genügend Flüssigkeit dabei hast.
2. Minipumpe und CO2-Inflator
Ein Ersatzschlauch bringt dir wenig, wenn du ihn nicht aufpumpen kannst. Der Bontrager Air Rush Elite CO₂ Inflator pumpt deinen Reifen in Nullkommanix wieder auf, damit du im Handumdrehen zurück auf dem Trail bist.
3. Ersatzschlauch
Auch im Tubeless-Zeitalter kann ein Ersatzschlauch hilfreich sein, wenn du einen Durchstich mit Dichtmittel einfach nicht abgedichtet bekommst.
4. Reifenheber
Unverzichtbares Hilfsmittel zum Wechseln von Schläuchen.
5. Ein Multitool mit Inbusschlüsseln, Torx-Schraubendrehern, einem Quick-Link-Kettenschloss, Ersatzkettenglied und Tubeless-Plugs
Entscheide dich für ein elegant im Gabelschaft integriertes Multitool und stopfe schnell und einfach Löcher in deinem Tubeless-Reifen, die das Dichtmittel nicht abdichten kann.
6. Kabelbinder und Klebeband
Praktische Allzweckwaffen, mit denen sich unterwegs viele Probleme provisorisch lösen lassen.
Ausrüstungstipp: Wickel einen Streifen Klebeband gut zugänglich unten um deine Minipumpe und bewahre Kabelbinder im Inneren der Pumpe auf, sofern dafür Platz ist. Alternativ kannst du die Kabelbinder in deinen Lenker schieben. Damit sie nicht klappern, kannst du sie mit einem Gummiband zusammenbinden.
Passe diese Liste an deine Bedürfnisse an. Vergiss als Asthmatiker natürlich nicht deinen Inhalator. Und wenn du Allergien hast, packe unbedingt die dafür notwendigen Medikamente ein. Das sind nur die Basics, natürlich kannst du die Packliste jederzeit an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.
Einstündige Ausfahrt
Für die kleine Runde in der Mittagspause kannst du deine Ausrüstung auf ein Minimum reduzieren und trotzdem auf kleine Pannen vorbereitet sein.
1. Beginne mit den sechs Must-haves von oben
2. Ein komplett geladenes Telefon
Pack unbedingt dein voll aufgeladenes Telefon ein, damit du bei Bedarf Hilfe rufen kannst – und auf dem Trail beeindruckende Schnappschüsse machen kannst.
3. Einen Müsliriegel
Der Energieschub sorgt für gute Stimmung auf dem Trail.
4. Eine Orange oder einen Apfel
Obst ist ein schneller Zucker- und Flüssigkeitslieferant und eignet sich perfekt für einen Snack nach dem ersten Anstieg.
Optional:
5. Windbreaker oder Windjacke, falls das Wetter schlechter wird
Es ist nie verkehrt, auf Touren in größeren Höhen eine zusätzliche Bekleidungsschicht dabeizuhaben – auch bei schönem Wetter.
Zwei- bis dreistündige Runde
Diese Länge ist perfekt für eine Ausfahrt gleich nach dem Frühstück. Trage Shorts mit vielen Taschen, um für die Belohnung am höchsten Punkt des Tages genügend Snacks einpacken zu können.
1. Prüfe, dass du all die Basics aus der ersten Liste dabeihast
2. Eine zweite Trinkflasche
Auf längeren Ausfahrten brauchst du auch mehr Flüssigkeit. Wenn dein Rahmen Platz für zwei Flaschen bietet, dann nimm auch zwei Trinkflaschen mit. Wenn nicht, schnall dir eine Rapid Pack um die Hüfte. Sie bietet Platz für eine zusätzliche Flasche und weitere Utensilien.
3. Ein komplett geladenes Telefon
Im besten Fall machst du mit deinem Smartphone geniale Action-Aufnahmen, im schlimmsten Fall liefert es dir deine GPS-Koordinaten, damit du einen Notruf absetzen kannst.
4. Zwei Müsliriegel
Auf längeren Touren ist es immer klug, die Kalorienzufuhr zu erhöhen, sodass du unbedingt einen zusätzlichen Riegel einpacken solltest.
5. Eine Orange oder einen Apfel
Der perfekte Zuckerlieferant nach dem ersten deftigen Anstieg.
Optional:
6. Windbreaker oder Regenjacke
Diese sollte bei Touren in größeren Höhen niemals fehlen, selbst wenn die Wettervorhersage dir suggeriert, dass du sie nicht brauchen wirst.
Drei- bis sechsstündige Tour
Meistere hochalpine Trails oberhalb der Baumgrenze oder reiße viele Kilometer auf einem staubigen Singletrail runter. Gönne dir vor solchen Touren ein reichhaltiges Frühstück und trage Shorts mit möglichst vielen Taschen für Snacks.
1. Stelle sicher, dass du alle Must-haves aus der ersten Liste dabeihast
2. Trinkhüfttasche mit voller Trinkblase
Je länger die Tour ist, desto weniger Möglichkeiten wirst du haben, deine Wasservorräte aufzutanken. Nimm daher genügend mit, um auf längeren Ausfahrten deine Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten.
3. Ein komplett geladenes Telefon
Nutze es als Navigationshilfe, schieße tolle Fotos und rufe im Notfall Hilfe herbei.
4. Drei bis vier Müsliriegel
Jeder Mensch hat einen etwas anderen Stoffwechsel. Du weißt am besten, wie viel Energie du unterwegs brauchst. Bei Touren um die sechs Stunden solltest du immer genug zu essen dabei haben und ausreichend Elektrolyte zu dir nehmen.
5. Banane
Eine Banane sichert auf längeren Ausfahrten die Kalium- und Zuckerzufuhr.
6. Windbreaker oder Regenjacke
Selbst wenn das Wetter vielversprechend aussieht, kann es in größeren Höhen zu Temperaturstürzen und überraschend schnell aufziehenden Stürmen kommen.
Optional:
7. Wasseraufbereiter
Praktisch, um die zu transportierende Wassermenge zu reduzieren, sofern es in der Nähe des Trails Wasserquellen gibt.
Abenteuertouren mit mehr als sechs Stunden
Abenteuertouren durch abgelegene Gebiete können dich weit ins Hinterland führen, wo es eventuell keinen Mobilfunkempfang mehr gibt. Große Distanzen, lange Anstiege und viele Stunden im Sattel verlangen nach sorgfältiger Planung. Nimm dir also genügend Zeit fürs Packen und sprich dich mit dem Rest der Gruppe ab, um die Ausrüstung eventuell gleichmäßig aufzuteilen.
1. Stelle sicher, dass alle Basics sicher am Bike verstaut sind
2. Vollwertiger Trinkrucksack mit voller Trinkblase und Platz für Ausrüstung
Da du viele Stunden im Sattel verbringen wirst, solltest du definitiv einen größeren Rucksack wählen.
3. Landkarte
Es kann immer mal passieren, dass dich deine elektronischen Geräte im Stich lassen. Eine konventionelle Landkarte wiegt fast nichts und kann sich als Lebensretter erweisen, wenn du dich mal verfahren hast.
4. Sandwiches, Müsliriegel, Obst, Elektrolyte
Nimm auf langen, anspruchsvollen Ausfahrten immer genügend zu Essen mit. Außerdem solltest du auf solchen Touren stets Elektrolyte zu dir nehmen.
5. GPS-Gerät
Unverzichtbar, um im Fall der Fälle Hilfe rufen zu können. Mit einem GPS- oder Satelliten-Gerät verlierst du auch ohne Mobilfunkempfang nicht die Orientierung.
6. Stirnlampe mit voller Batterie
Wenn du nach Sonnenuntergang noch abseits der Zivilisation unterwegs bist, wirst du dich über eine Stirnlampe freuen, die dich wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.
7. Ersatzschaltauge
Ein Schaltauge ist für die Funktion deiner Schaltung wichtig – und leider auch immer modellspezifisch. Daher solltest dich nicht darauf verlassen, dass jeder Fahrradhändler das passende Ersatzteil vorrätig hat. Pack also immer ein Ersatzschaltauge ein, auch wenn dich deine Tour durch eine Stadt führt.
8. Taschenmesser
Einige Aufgaben kann ein normales Multitool einfach nicht bewältigen. Nimm ein solides Taschenmesser mit einer scharfen Klinge und mit einer Zange zum Biegen und Richten mit. Im Fall eines unwahrscheinlichen mechanischen Problems wirst du froh darüber sein.
10. Feuerzeug
Wir hoffen, dass du die Nacht nicht unplanmäßig im Freien verbringen musst. Aber falls doch, kannst du damit problemlos ein Feuer machen und dich warm halten, wenn nach Sonnenuntergang die Temperaturen fallen.
11. Erste-Hilfe-Set und Reparaturkit*
Nimm nur Ausrüstung mit, mit der du auch umgehen kannst. Ein paar Grundlagen folgen unten.
Optional:
12. Dämpferpumpe
Wir empfehlen, dass du den Luftdruck deines Dämpfers vor der Ausfahrt prüfst. Solltest du aber eine lange Tour mit großen Höhenunterschieden planen, könnte sich eine Dämpferpumpe im Reisegepäck als nützlich erweisen.
13. Kleines Fläschchen mit Kettenöl
Normalerweise reicht es, wenn die Kette vor der Tour gesäubert und frisch geölt wird. Bei besonders trockenen und staubigen Bedingungen würde sich die Kette auf halber Strecke aber sicherlich über etwas Liebe und Zuneigung freuen.
14. Pfefferspray, wenn du in Gebieten mit gefährlichen oder aggressiven Wildtieren unterwegs bist
15. Wasseraufbereiter
Reduziere die zu transportierende Wassermenge und fülle schnell an Bächen entlang der Route nach.
In Sachen Erste-Hilfe-Set und Notfallreparaturen am Bike solltest du die Ausrüstung einpacken, mit der du auch umgehen kannst. Bleib dabei so minimalistisch wie möglich, um das Gewicht deiner Ausrüstung niedrig zu halten – nimm aber mit, was du deiner Meinung nützlich sein kann.
Erste-Hilfe-Set
Es gibt unzählige vorverpackte Sets, die kompakt und einfach zu verwenden sind. Finde das für dich passende Set oder stelle dir dein eigenes Kit zusammen. Wir empfehlen die Artikel auf der nachfolgenden Liste. Natürlich kannst du die Liste beliebig erweitern, je nachdem, was du gerne benutzt oder zusätzlich dabei haben möchtest.
1. Mullbinde, Pflastertape und Alkoholtücher
2. C-Splint zur Stabilisierung von Verletzungen
3. Rettungsdecke
4. Antibakterielle Wundsalbe
Notfallreparaturen auf dem Trail
Die Zusammenstellung eines eigenen kompakten Reparaturkits ist wichtig, damit dein Trailabenteuer nicht vorzeitig endet. Die folgenden Artikel passen leicht in eine kleine Blechdose und wiegen fast nichts.
1. Ersatzschaltzug
2. Ersatzschraube für die Cleats
3. Ersatzventil für Tubeless-Reifen
4. Reifenreparaturset
5. Quick-Link-Kettenschloss
Optional:
6. Ein Satz Bremsbeläge
Die Bedingungen auf dem Trail und deine persönlichen Bedürfnisse und Einschränkungen sind ein entscheidender Faktor beim Packen für deine Ausfahrt. Daher solltest du stets im besten Ermessen handeln. Nimm an heißen Sommertagen mehr Wasser mit. Pack einen zusätzlichen Riegel ein, wenn du meinst, dass du ihn brauchen wirst. Vergiss an kühlen Herbsttagen keinesfalls eine zusätzliche wärmende Bekleidungsschicht. Was aber am wichtigsten ist: Bring vor allem gute Laune und jede Menge Spaß auf einen großartigen Trailtag mit.
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