Ratgeber: Frühlingserwachen im Schweizer Jura Die schönsten Rennrad-Touren im Nordwesten der Schweiz

Ratgeber: Frühlingserwachen im Schweizer Jura Die schönsten Rennrad-Touren im Nordwesten der Schweiz

Wenn im Frühjahr die Tage länger werden, die Vöglein im Wald zwitschern und die Sonne die Herzen wärmt, dann steigt die Lust auf Kilometer im Sattel. Im Frühling wieder in Schwung zu kommen, ist zwar oft harzig, doch Bewegung und Natur tun gut. Und wenn in den Alpen noch Schnee liegt, dann erlebt der Jura seine Blütezeit. Kurze knackige Steigungen, verkehrsarme Straßen und gute Erreichbarkeit sprechen dafür, dem unterschätzen Gebiet einen Besuch abzustatten. 

Solothurn 3 Peaks: 54 Kilometer / 1885 Höhenmeter 

Solothurn – BalmbergTannmattSchmiedenmatt – Solothurn

Wer noch nie in Solothurn war, hat echt etwas verpasst. Das schmucke Städtchen mit knapp 18‘000 Einwohnern gilt als schönste Barockstadt der Schweiz und überzeugt nicht nur mit seiner schönen Altstadt, sondern auch mit den vielen gemütlichen Cafés an der Aare. Hier lässt es sich noch einen Espresso tanken, bevor man in die Pedale tritt. Solothurn bietet vielfältige Möglichkeiten für Rennradfahrer. Drei Pässe warten auf dieser Tour. Als Erstes gilt es den Balmberg zu bezwingen, der sich perfekt zum Aufwärmen eignet. Die Steigung ist konstant und ideal, um in den Bergziegen-Modus zu gelangen. Die Abfahrt nordseitig ist dann eher etwas für Liebhaber von „steil ist geil“ – es warten 25% mit Spitzkehren. In Welschenrohr am Fuße des Balmberg, geht es direkt in die nächste Steigung. Die Tannmatt ist ein Geheimtipp, an dem man selten auf ein motorisiertes Fahrzeug trifft. Das schmale Sträßchen schlängelt sich den Berg hinauf und fällt dann aber ohne echte Passhöhe wieder ins Tal hinunter. In der Talsohle führt die Route kurz auf der Hauptstraße Talaufwärts und biegt kurz darauf links weg in Richtung Schmiedenmatt. Der dritte und letzte Berg ist die Knacknuss der Tour. Steile Rampen fordern die bereits müden Beine. Das Panorama von der Schmiedenmatt entschädigt jedoch für alles und ab hier gilt es nur noch bis Solothurn zurückzurollen.

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Baselland Rundtour: 75 Kilometer / 1908 Höhenmeter

Liestal – Gempen – Nunnigerberg – Passwang – Hauenstein – Liestal

Liestal, die Hauptstadt des Kanton Baselland, bietet nicht nur eine hübsche Altstadt, sondern auch eine super Zuganbindung an die größeren Bahnhöfe Basel und Olten, sowie einfache Erreichbarkeit mit dem Auto. Direkt hinter dem Bahnhof startet die erste Steigung in Richtung Hausberg Gempen. Von Gempen-Dorf führt die Route über den Bergrücken in Richtung Seewen und Nunnigen. Der Nunnigerberg ist ein Geheimtipp fernab von motorisiertem Verkehr. Nach einer kurzen Abfahrt mündet die Straße im oberen Teil des Passwangs, einem Klassiker an der Grenze der Kantone Baselland und Solothurn. Die Abfahrt vom Passwang ist kurz, denn schon in Mümliswil biegt die Route mitten im Dorf links weg, auf einer Nebenstraße nach Langenbruck auf den Hauenstein. Hier scheint es als ob die Steigung bereits zu Ende ist, doch nach wenigen Tiefenmeter durchs Dorf steigt die Route nochmals an zum Chilchzimmersattel. Nach der Abfahrt nach Eptingen führt die Route kurz Talabwärts, bevor sie ein letztes Mal kurz ansteigt. In Hölstein kommt die Route zurück auf die Straße zum Hauenstein und führt gemächlich zurück nach Liestal.  

Zwei Kantone Rundtour: 76 Kilometer / 1790 Höhenmeter

Balsthal – Scheltenpass – Brunnersberg – Balsthal

Balsthal liegt neben Oensingen, welches an der Zürich-Genf-Bahnlinie liegt und daher einfach mit dem Zug erreichbar ist. Die Route führt von Balsthal zum Aufwärmen perfekt gemächlich talaufwärts, außer der Wind macht einem einen Strich durch die Rechnung. Ab Gänsbrunnen fällt die Straße kurz ab und ab hier wechseln auch Ortsnamen und die lokale Sprache auf Französisch. In Crémines biegt die Route rechts von der Hauptstraße weg und führt über Hügel, kleine Schluchten und fantastische Nebenstraßen in den Kanton Jura zum Fuße des Scheltenpass. Der Schelten ist ein Jura-Klassiker und bietet echtes Pässe-Feeling. Die Abfahrt Ostseitig ist hat oben einige schöne Serpentinen zu bieten, bevor sie das Guldental herausführt. In Mümliswil  biegt mitten im Dorf ein unscheinbares Sträßchen rechts weg in Richtung Brunnersberg. Der Aufstieg nordseitig kann auch im Frühling noch schattig und kalt sein, doch die Abfahrt ist südseitig sonnenverwöhnt und mutet fast etwas mediterran an. Abfahrtsgenuss führt die Route zurück in den Ausgangsort Balsthal.

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About the Author: Nathalie Schneitter

Nathalie Schneitter kann auf eine erfolgreiche Karriere im XC-Weltcup zurückblicken. Ein Weltcup-Sieg in Champery und Medaillen bei internationalen Titelkämpfen stehen dabei ebenso in ihrem Palmarés wie zahlreiche Schweizer Meistertitel. 2019 kürte sie sich zur ersten E-MTB-Weltmeisterin der Geschichte. Nathalie ist jedoch nicht nur auf dem MTB anzutreffen, sondern auch auf dem Rennrad und Gravelbike. Kein Wunder also, dass ihr Storytelling neben Reisen auch Tipps und Tricks für die verschiedenen Disziplinen umfasst.