Ratgeber: Trek Mino Link So holst du das meiste aus deinem vollgefederten Trek Mountainbike heraus

Ratgeber: Trek Mino Link So holst du das meiste aus deinem vollgefederten Trek Mountainbike heraus

Die Mino Link genannte Geometrie-Verstellung am Hinterbau vieler vollgefederter Trek MTB-Modelle ermöglicht es dir, dein Bike an deine persönlichen Vorlieben anzupassen. Warum das sinnvoll ist und wie es funktioniert, erfährst du hier.

Kathi und Casey haben gut Lachen auf den Trails. Sie haben ihre Bikes mithilfe des Mino Link auf ihre Bedürfnisse abgestimmt.

Mountainbiken ist ein vielfältiger Sport. Ganz unterschiedliche Fahrer mit noch unterschiedlicheren Vorlieben fahren auf völlig verschiedenen Trails – und das auf der ganzen Welt. Wäre es da nicht genial, wenn man die Fahreigenschaften des eigenen Bikes an die vorherrschenden Gegebenheiten und persönlichen Präferenzen anpassen könnte? Genau das ermöglichen die Mino Link genannten Verstellmöglichkeiten der meisten unserer vollgefederten Mountainbikes und E-Mountainbikes. 

Der Mino Link ist ein Flip-Chip der bei vielen unserer Fullies zum Einsatz kommt. Mit ihm lässt sich die Geometrie in zwei Positionen verstellen. 

Der Mino Link ist ein Flip-Chip mit einem außermittig positionierten Gewinde. Je nachdem, wie herum er eingesetzt wird, wird die Geometrie flacher oder steiler. 

Wie funktioniert das Trek Mino Link-System?

Der Trek Mino Link ist ein sogenannter Flip-Chip, der bei vielen unserer Fullies zum Einsatz kommt. Mit ihm lässt sich die Geometrie in zwei Positionen verstellen. Diese Positionen werden als „Low“ und „High“ bezeichnet. Je nach gewählter Option verändert sich der Sitz- und Lenkwinkel um rund 0,5° und die Tretlagerhöhe um ca. 5 mm. Wo der Mino Link genau zu finden ist, hängt ganz von dem Modell ab, in dem er verbaut ist. Bei unserem Enduro-Bike Slash, dem E-Mountainbike Rail, den Trail-Bikes Remedy und Fuel EX befindet er sich an der Sitzstrebe. Beim Top Fuel hingegen, befindet sich der Mino Link an der Dämpferaufnahme.

Beim Slash, Fuel EX, Remedy, Rail und Session befindet sich der Mino Link zur Verstellung der Geometrie an der hinteren Position der UmlenkwippeDurch eine Veränderung der Sitzstrebenlänge hebt und senkt sich die Geometrie.  

BeiTop Fuel war uns ein leichtes Gesamtgewicht besonders wichtig. Aus diesem Grund befindet sich der Mino Link hier an der unteren Dämpferaufnahme.  

Bei unserem Downhill-Bike Session ermöglicht der Mino Link in der Sitzstrebe zusammen mit einem Winkel-Steuersatz außerdem, das Rad wahlweise mit einem 29er- oder 27,5“-Hinterrad zu fahren. Damit nicht genug: das Session ist außerdem das erste Rad in unserem Line-Up das einen zweiten Mino Link besitzt. Dieser sitzt in der unteren Dämpferaufnahme und verändert das Übersetzungsverhältnis des Hinterbaus, wenn sich dieser durch den Federweg bewegt. Das bezeichnet man als Progression und die wiederum lässt sich am Session zwischen 20 und 25 % wählen. 

Die Freeriderin Casey Brown nutzt die zwei Mino Links ihres Session, um das Rad an die unterschiedlichen Strecken anzupassen. 

Wann sollte ich mithilfe des Mino Link die Geometrie anpassen?

Um zu verstehen, wann es Sinn macht, den Mino Link-Flip-Chip zur Geometrieanpassung zu nutzen, muss man verstehen, wie sich die Verstellung auf das Fahrverhalten auf dem Trail auswirkt. Ist der Mino Link in der hohen Einstellung („High“) ist der Abstand vom Boden zum Tretlager größer, Sitz- und Lenkwinkel werden steiler. Dadurch klettert das Rad leichtfüßiger, als Fahrer sitzt man weiter vorn, das Vorderrad steigt im steilen Gelände noch weniger und das Lenkverhalten ist direkter. Durch die größere Bodenfreiheit hat man bei technischen Anstiegen weniger Probleme mit Pedalaufsetzern.  

Wer bergab viel im technisch anspruchsvollen und steilen Terrain unterwegs ist, fährt sein Rad so wie Kathi in der flachen Mino Link Einstellung.  

Die niedrige Einstellung („Low“) des Mino Link dagegen senkt das Tretlager ab und verleiht dem Rad einen flacheren Lenk- und Sitzwinkel. Das bewirkt, dass man als Fahrer mehr integriert im Bike steht. Bergab vermittelt die Einstellung mehr Sicherheit und in Kurven findet und erhält man mehr Grip.  

Beim Downhillbike Session lässt sich, wie bereits erwähnt, die Progression des Hinterbaus variieren. Die 25 %-Progression wählt man, wenn es richtig, richtig schnell und hart wird. Racer bevorzugen die extra Portion Reserven, die das Bike in dieser Einstellung besitzt. Zu 20 % Progression greifen Fahrer, die ihren Federweg mit der 25 % Einstellung nicht ausnutzen können und sich grundsätzlich mehr Komfort wünschen. Eine weitere Option am Session ist die Wahl der Laufradgröße am Hinterrad. Fahrer, die besonders viel Wert auf ein agiles Handling legen, stellen den Mino Link auf High und montieren ein kleines 27,5“ Hinterrad. Wer auf der Suche nach maximaler Laufruhe ist, wählt das Low-Setting und montiert ein 29er Laufrad am Heck.  

Go big or go home! Wer solche Sprünge meistert, fährt das Session in der progressiven Einstellung. 

Welche Mino Link-Einstellung am Slash, Remedy, Fuel Ex, Top Fuel oder Rail passt zu mir?

Um dir bei deiner Entscheidung zu helfen, welche Mino Link-Einstellung dir bei den oben genannten Modellen am besten passt, hier zwei simple Fragen inkl. der passenden Antwort.

Sind für dich Uphills nur ein Mittel zum Zweck? Bergauf pedalierst du nur, um maximalen Spaß bergab zu haben?  

  •  Ja = Bleib in der flachen Einstellung, in der die Bikes serienmäßig ausgeliefert werden 
  • Nein = Schau dir die nächste Frage an 

Wünschst du dir von deinem Rad, dass es noch leichtfüßiger bergauf klettert?  

  •  Ja = Wechsel doch einmal in die steile Einstellung 
  • Nein = Fahr‘ weiter in der voreingestellten flachen Variante. 

Hier noch einige Mino Link Empfehlungen je nach Modell 

Trek Top Fuel

Du hast dich für eine Marathon-Tour entschieden, bei der es extrem viel bergauf geht? Dann ist das High-Setting beim Top Fuel eine spannende Option für dich. Du sprintest gern bergauf, suchst aber bergab maximalen Spaß? Fahr weiter in der Low-Einstellung. 

Trek Fuel EX

Wenn bei dir gerade ein Alpencross ansteht und du mit viel Gepäck mehrere Tage steil bergauf fährst, lohnt es sich beim Fuel EX die steile Einstellung des Mino Link zu wählen.  

Trek Remedy

Das Mittelgebirge ist dein zu Hause? Du fährst viel in TrailCentern mit eher einfachen Trails? Dann probier doch einmal die steile Einstellung. Sie verleiht dem Remedy ein noch agileres Handling. Wenn du jedoch häufig auf wurzeligen und steilen Strecken unterwegs bist, bleib besser bei der Low-Option.  

Trek Slash

Du liebst dein Slash dafür, wie geil es über die härtesten Trails bergab fährt? Dann ist die flache Einstellung genau richtig. Wenn du aber einen Tag im Trail-Center planst und viele Flow-Trails fährst, probier doch mal die steile Einstellung. 

Trek Rail

Meisterst du mit dem Rail nicht nur gerne anspruchsvolle bergab, sondern fährst sie auch bergauf? Dann profitierst du möglicherweise von der extra Portion Bodenfreiheit in der steilen Einstellung. Wenn du dagegen nur auf Forststraßen bergauf fährst, um dann bergab auf Trails Spaß zu haben, ist die Low-Einstellung vermutlich die richtige für dich.  

Trek Session

An unserem Downhill-Bike Session gibt es unzählige Optionen. Racern empfehlen wir das Rad mit einem kompletten 29er Setup und der progressiven Einstellung. Wer viel im Bikepark fährt, könnte mit einem 27,5“ Hinterrad in der steilen Einstellung noch mehr Fahrspaß haben – probiere es einfach aus.  

Wie verstellt man den Trek Mino Link?  

Die Verstellung des Mino Link ist kinderleicht und mit wenigen Handgriffen erledigt. Das einzig benötigte Werkzeug ist ein 5 mm Innensechskantschlüssel. Mit ihm löst man die Verschraubung des Mino Link am Hinterbau, dreht die Einsätze um 180° und schraubt den Flip-Chip wieder fest. Hier findest du eine Schritt für Schritt Anleitung am Beispiel eines Trek Slash:

Mino Link Einstellung am Trek Slash

Hinterbau Progression verstellen

Alles über unseren Progression-Chip, Luft- vs. Stahlfeder, Kennlinie und dein perfektes Setup
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About the Author: Christoph Bayer

Christophs Herz schlägt für MTBs aller Art und für die Fotografie. In seiner Rolle als Chefredakteur des Magazins Enduro-MTB konnte er dabei all seine Interessen voll ausleben. Zudem hat er in dieser Zeit ein Wissen über Enduro-Bikes gesammelt, wie kaum ein anderer. Seit Anfang 2021 ist als freier Fotograf tätig, unter anderem für uns.