Leichter, nicht einfacher: Der Blick auf einen ungewöhnlichen Bikepacking-Trip Der Fotograf Matthew DeLorme würdigt die beschwerliche Wanderung der Steelhead-Forellen vom Pazifischen Ozean zu ihren Laichgründen, indem er sie selbst in Angriff nimmt.

Leichter, nicht einfacher: Der Blick auf einen ungewöhnlichen Bikepacking-Trip Der Fotograf Matthew DeLorme würdigt die beschwerliche Wanderung der Steelhead-Forellen vom Pazifischen Ozean zu ihren Laichgründen, indem er sie selbst in Angriff nimmt.

Leichter, nicht einfacher: Der Blick auf einen ungewöhnlichen Bikepacking-Trip Der Fotograf Matthew DeLorme würdigt die beschwerliche Wanderung der Steelhead-Forellen vom Pazifischen Ozean zu ihren Laichgründen, indem er sie selbst in Angriff nimmt.

Im März dieses Jahres fuhr, campte und angelte Matthew DeLorme vier Tage entlang des Hoh River im US-Bundesstaat Washington. In Wathose und Watstiefeln setzte er sich auf sein Bike. Regen und Kälte waren seine ständigen Begleiter. Er stellte sich der Herausforderung, die nassen Waldwege des Pazifischen Nordwestens auf einem vollbepackten Trek 1120 zu erobern.

Er fing nicht eine einzige Steelhead-Forelle.

Fairerweise muss man erwähnen, dass es bei diesem Trip nicht darum ging, so viele Fische wie möglich aus dem Fluss zu ziehen. Eine Steelhead-Forelle ist schließlich ein äußerst seltener Fang. Unter Anglern wird sie gemeinhin als der «Fisch der 10.000 Würfe» bezeichnet. Stattdessen ging es bei dem viertägigen Abenteuer darum, den beschwerlichen Weg der Steelhead-Forellen vom Pazifischen Ozean an ihren Geburtsort zu verfolgen, zu dokumentieren und zu würdigen.

Erschwerend kam hinzu, dass Matthew den Trip eigentlich mit einem Partner absolvieren wollte, diese Pläne aber von Covid-19 durchkreuzt wurden.

«Es wäre fantastisch geworden», so Matthew. «Ich wusste, dass es eine beschwerliche, unangenehme und schmuddelige Angelegenheit werden würde, war mir aber sicher, dass geteiltes Leid halbes Leid sein würde. Dass ich dann allein startete, machte es zu einer noch größeren Herausforderung. Wenn man auf solch einem Trip auf sich allein gestellt ist, gilt es viele andere Faktoren zu berücksichtigen.»

Angeln ist nicht immer leicht. Damit anzufangen bedeutet nicht, dass man immer etwas fängt. Leichter ist eben nicht immer einfacher oder besser.

«Die Herausforderung war ja auch einer der Gründe, warum ich es machen wollte. Die Forellen müssen auf ihrer 3.000 Kilometer langen, extrem beschwerlichen Reise jede Menge Hindernisse überwinden und Herausforderungen bestehen. Es ist eine wirklich beeindruckende Leistung», ergänzt Matthew. «Daher sollte auch meine Reise so strapaziös wie möglich sein, um diese Leistung zu würdigen.»

Selbstgewählte Strapazen: Menschen, die Matthew kennen oder mit denen er zusammengearbeitet hat, überrascht das nicht. Er beschreibt sich selbst als «High-Intensity-Fotograf», der stets versucht, die Agonie und die Entbehrung einzufangen, die dem besonderen Flair seiner Fotos zugrunde liegt. Dieses Mal lag der Fokus seiner Fotos auf seinen eigenen Anstrengungen, darauf, die Verbundenheit mit den Fischen herzustellen.

«Steelhead-Forellen sind im Grunde Regenbogenforellen, die sich irgendwann in ihrem Leben dazu entschieden haben, dem Fluss den Rücken zu kehren und zum Pazifik zu schwimmen, wo sie einige Jahre verbringen, um zu wachsen und zu gedeihen, bevor sie wieder an ihren Geburtsort zurückkehren, um dort zu laichen», erklärt Matthew. «Das besondere an ihnen ist, dass sie in ihrem Leben drei-, vier- oder sogar fünfmal den Fluss aufsteigen. Die Steelhead-Forelle ist schon ein sehr spezieller Fisch.»

Wenn Angler auf Steelhead gehen, verwenden sie üblicherweise auffällige, glänzende Fliegen. Anstatt damit, wie oft üblich, die Bewegungen ihrer Nahrung nachzuahmen, wird der Köder dem Fisch direkt vor die Nase gehalten, um dadurch ein territoriales Verhalten auszulösen.

«Im Grunde belästigen wir sie», gibt Matthew zu. «Ich stellte mir folgende Frage: Wenn ich diese Fische auf ihrer Reise schon belästige, wie kann ich das auf respektvolle Weise tun?»

Schwimmen kam nicht infrage. Wandern hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Das Fahrrad stellte sich schnell als die perfekte Antwort auf diese Frage heraus. Matthew bepackte sein Trek 1120 mit wasserdichten Packtaschen, einer Lenkertasche, einer Drybag und seinen Angelrouten.

Er startete in Oil City, Washington, an der Pazifik-Mündung des Hoh River und «angelte» sich flussaufwärts. Auf seiner viertägigen, 65 Kilometer langen Reise legte Matthew an jeder Stelle eine Pause ein, wo er eine Steelhead-Forelle vermutete.

«Im Grunde lief es folgendermaßen ab: Von der Kälte ging es ins Wasser, dann aufs Fahrrad, irgendwann wieder zurück ins Wasser. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie besser geschlafen. Ich las ein paar Seiten und fiel dann in einen extrem tiefen Schlaf. Es fühlte sich großartig an.»

Die Reise mit den Steelhead-Forellen im Einklang mit ihrer Umwelt dient Matthew als Inspiration für weitere Trips. Er plant bereits ähnliche Fischabenteuer, Fahrradtrips und Unternehmungen in Washington und darüber hinaus.

«Es ist ein extrem zerbrechliches Ökosystem», kommt er zum Schluss. «Darum habe ich diesen Trip auch auf diese Weise unternommen. Ich wollte mit den Fischen auf einer intensiveren, bewussteren Ebene interagieren. Das tat ich, indem ich einen Teil ihrer Wanderung mit dem Fahrrad begleitete. Ich finde, das war die bestmögliche Art und Weise, dies zu tun. Und ich würde es genauso wieder tun.»

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